13.09.2013 14:56:33

IPO/ROUNDUP 3: Twitter macht ersten Schritt Richtung Börse

    NEW YORK/SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Der Startschuss für den nächsten mit Spannung erwarteten Internet-Börsengang ist gefallen: Nach Facebook wagt sich nun auch Twitter aufs Parkett. Es dürfte einer der größeren Börsengänge der nächsten Zeit werden. Der Wert des gerade mal sieben Jahre jungen Kurznachrichtendienstes wird auf 10 bis 15 Milliarden Dollar geschätzt. Zum Vergleich: Facebook ist aktuell rund 109 Milliarden Dollar wert (82 Mrd Euro).

    Twitter erklärte am Donnerstag (US-Ortszeit) lediglich, dass die nötigen Unterlagen eingereicht worden sein. Das Unternehmen aus San Francisco verbreitete die Nachricht standesgemäß per Tweet, eine seiner maximal 140 Zeichen langen Nachrichten. Details blieben zunächst unklar. Der sogenannte Börsenprospekt bleibt unter Verschluss, bis der Termin für das Vorhaben näher rückt. Das kann noch Monate dauern.

ABSAGE DES BÖRSENGANGS IST IMMER NOCH MÖGLICH

    Mit dem Börsengang von Twitter wird schon lange gerechnet. Der verpatzte Börsenstart von Facebook vor einem Jahr könnte zwischenzeitlich abschreckend gewirkt haben. Mittlerweile haben die Anleger aber das Vertrauen in Facebook wiedergewonnen - die Aktie erreichte am Donnerstag einen neuen Höchststand. Das könnte für Twitter das Signal gewesen sein, sich selbst vorzuwagen.

    Im Laufe der nächsten Zeit dürften beteiligte Banken zunächst die Nachfrage der Anleger nach den Aktien des Unternehmens ausloten. Erst ganz am Ende werden das genaue Datum für den Börsengang sowie der Preis festgelegt. Auch ist möglich, dass Twitter das Vorhaben in letzter Sekunde abbläst. Federführende Bank ist nach Informationen von US-Medien Goldman Sachs .

TWITTERS WICHTIGSTE EINNAHMEQUELLE IST WERBUNG

    Bei Twitter können Nutzer 140 Zeichen lange Nachrichten, Fotos und kurze Videos absetzen. Der Dienst hat sich zu einem Medium für "Breaking News" gemausert. So war Twitter beim Bombenanschlag auf den Marathon in Boston eine der schnellsten - wenn auch nicht immer verlässlichen - Informationsquellen. Das von Dick Costolo geführte Unternehmen hat über 200 Millionen aktive Nutzer. Zum Vergleich: Facebook kam zuletzt auf 1,15 Milliarden Mitglieder.

    Die wichtigste Einnahmequelle von Twitter ist Werbung, eingestreut in den Nachrichtenstrom. Das Unternehmen dürfte nach Schätzungen von Branchenexperten im kommenden Jahr die Umsatz-Marke von einer Milliarde Dollar erreichen. Nach unbestätigten Berichten hat Twitter zwischenzeitlich auch schon Gewinn geschrieben.

ÜBERNAHME STÄRKT TWITTER VOR BÖRSENGANG

    Ein guter Teil der Einnahmen fließt mittlerweile über Twitter-Apps auf Smartphones und Tablet-Computer in die Kasse. Damit hat Twitter dem großen Bruder Facebook etwas voraus: Dessen mobiles Werbegeschäft war zum Zeitpunkt des Börsengangs im Mai 2012 praktisch gleich Null - einer der Gründe für den Kursabsturz.

    Twitter dagegen hatte sich erst am Dienstag mit der Übernahme einer Online-Werbefirma schick für die Börse gemacht. Der mehrere Millionen Dollar schwere Zukauf MoPub hilft Unternehmen, Werbung in mobilen Apps zu schalten.

NEUE REGELN ERMÖGLICHEN GEHEIMHALTUNG BEI DETAILS

    Wie das Geschäft bei Twitter derzeit genau läuft, ist allerdings unbekannt. Das Unternehmen machte Gebrauch von einer neuen Regelung, wonach aufstrebende Firmen mit weniger als einer Milliarde Dollar Jahresumsatz einen Börsenprospekt einreichen können, ohne ihn zunächst der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In dem Prospekt stehen unter anderem Finanzkennzahlen, Risiken und das anvisierte Volumen des Börsengangs.

    Wie US-Medien anmerkten, wählen im Silicon Valley mittlerweile viele Unternehmen den vertraulichen Börsenprospekt. Durch die Geheimhaltung kann Twitter in Ruhe eventuelle Fragen mit der zuständigen Börsenaufsicht SEC klären. Das kann vor bösen Überraschungen schützen: So hatte die SEC die Bilanzierung im Prospekt des Schnäppchenportals Groupon als zu kreativ kritisiert, was zu Negativschlagzeilen und zu einer Änderung der Zahlen führte./das/DP/fn

Analysen zu Meta Platforms (ex Facebook)mehr Analysen

06.01.25 Meta Platforms Buy Jefferies & Company Inc.
20.12.24 Meta Platforms Outperform RBC Capital Markets
20.11.24 Meta Platforms Buy Jefferies & Company Inc.
31.10.24 Meta Platforms Kaufen DZ BANK
31.10.24 Meta Platforms Buy Goldman Sachs Group Inc.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Goldman Sachs 563,00 -0,95% Goldman Sachs
Meta Platforms (ex Facebook) 598,10 -1,19% Meta Platforms (ex Facebook)