Buy the dip? |
03.04.2020 23:23:00
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Investor: In einem Jahr wird es niemand bereuen, nun Aktien erworben zu haben
• Investor sieht "Buy the dip"-Gelegenheit
• Anleger sollten sich absichern
Die Corona-Pandemie hat die Finanzmärkte kräftig durchgeschüttelt. In kurzer Zeit verloren die Börsen so deutlich an Wert wie selten zuvor. Die alten Rekordhöchststände der Märkte werden wohl auch in naher Zukunft unerreichbar bleiben. Und auch wenn zwischenzeitlich Stabilisierungstendenzen eingesetzt haben: Die Unsicherheit bleibt hoch, wie die noch immer starken Schwankungen am Markt zeigen. Noch ist das Ausmaß der zahlreichen Maßnahmen, die zur Eindämmung der Pandemie unternommen wurden, nicht absehbar. Sicher ist: Einige Unternehmen werden die Krise, in die Ausgangsbeschränkungen und Unternehmensschließungen die Wirtschaft gestürzt haben, wohl nicht überleben - und das, obwohl Regierungen und Notenbanken weltweit billionenschwere Rettungspakete schnüren.
"Buy the dip" - kein Fehler
Und doch regt sich Optimismus, zumindest unter Investoren. Denn ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Die Finanzmärkte haben sich noch von jedem Einbruch erholt und für Anleger, die langfristig investiert sind, ausgezahlt. Das wird sich auch nach dem Corona-Crash zeigen, betont Jani Ziedins, der Investor hinter dem Cracked Market-Blog.
In einer Mitteilung vom Montag über die MarketWatch berichtet, zeigte er sich zuversichtlich für das, was den Märkten noch bevorsteht. "Niemand wird es bereuen, Aktien auf dem niedrigsten Stand seit 2016 gekauft zu haben", so der Experte. Eine schnelle Erholung sieht er allerdings nicht, stattdessen rechnet er damit, dass die Kurse "in den nächsten Tagen und Wochen und in zwölf Monaten noch weiter fallen könnten."
Anleger, die aktuell im Markt sind oder in diesen einsteigen, sollten sich weiterhin auf starke Volatilität einstellen. Wann es nachhaltig wieder aufwärts geht, ist aktuell für niemanden absehbar. "Dies ist mit Abstand die ungewisseste Zeit, an die sich Menschen, die heute noch leben, erinnern können", schrieb Ziedens. "Ich wünschte, ich hätte eine Antwort für Sie, aber keine fundamentale, technische oder historische Analyse wird uns die Antwort geben. Diese Situation ist einzigartig und muss als solche behandelt werden."
Jetzt einsteigen?
Dennoch hält er die aktuelle Marktlage für einen guten Zeitpunkt, sich mit Aktien einzudecken. "Vorausgesetzt, die Gesellschaft bricht nicht zusammen, ist dies ein käuflicher Rückgang und unterscheidet sich nicht von jeder anderen Krise in der Marktgeschichte", sagte er. "Die einzige Frage ist, wie tief es geht, bevor wir abprallen."
Auf seinem Blog bestätigte der Investor diese Einschätzung und erklärte, wieso er für die langfristige Entwicklung positiv gestimmt ist: "Ich bin im Herzen ein Optimist. Das ist fast eine Voraussetzung, um langfristig in den Märkten zu überleben, weil wir definitiv stärker steigen als fallen und die Bullenmärkte viel länger halten als die Bärenmärkte".
Anleger sollten aber auch bei derzeit vergleichsweise niedrigen Kursen nicht sorglos handeln. Er selbst beginne jeden Trade mit einem vernünftigen Stopp. Zudem hinterfrage er seine Einstellung, um zu erkennen, ob die Einstiegskurse vielleicht eher eine gute Gelegenheit zum Shorten seien, oder ob das, was wie ein toller Short aussehe, möglicherweise eine große Kaufgelegenheit sein könnte. "Die teuersten Fehler, die wir machen, sind, wenn wir glauben, dass der Markt in eine Richtung geht, aber tatsächlich in die entgegengesetzte Richtung geht. Dies ist der Zeitpunkt, an dem wir am aufgeschlossensten in Bezug auf unsere Ansichten und am meisten offen für Kursänderungen sein müssen."
Redaktion finanzen.at
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