14.02.2017 11:50:41

Investor Guy Wyser-Pratte stellt STADA-Vorstand infrage

   FRANKFURT (Dow Jones)--Dem Arzneimittelkonzern STADA stehen turbulente Zeiten bevor. Nachdem bekannt wurde, dass der MDAX-Konzern zwei Übernahme-Angebote von Finanzinvestoren erhalten hat und jetzt Gespräche aufnimmt, forderte Großaktionär Guy Wyser-Pratte im Gespräch mit dem Handelsblatt auch ein neues Management.

   "Die Tage des Vorstands sind gezählt", sagte Wyser-Pratte der Zeitung. Er warf der Stada-Führung vor, bei der Umsetzung der neuen Strategie zu zögerlich zu agieren und der Entwicklung des Unternehmens im Wege zu stehen. "Im mittleren Management hat Stada exzellente Leute", sagte Wyser-Pratte. "Die Kerle an der Spitze braucht niemand."

   Auch der Vorstandsvorsitzende Matthias Wiedenfels solle seinen Hut nehmen. Dabei hatte Wiedenfels selbst erst im Juni 2016 Hartmut Retzlaff an der Konzernspitze abgelöst und im Juli ein ambitioniertes Wachstumsprogramm verabschiedet sowie Ziele für 2019 formuliert.

   Bei Stada war kurzfristig niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

   Die beiden Finanzinvestoren Cinven und Advent haben Interesse an einer Übernahme bekundet, wie Stada am Montag bestätigte. Die Aussicht auf einen möglichen Bieterwettkampf ließ die Stada-Aktie haussieren. Neben Cinven wurden am Markt auch Advent, Bain Capital, CVC und Permira eine Reihe weiterer Finanzinvestoren als mögliche Bieter gesehen. Auch ein ausländischer Wettbewerber könnte ein Auge auf den letzten großen deutschen Generikahersteller werfen, der noch unabhängig ist.

   Cinven bietet laut Stada 56 Euro je Aktie. Das indikative Preis sei "nur ein Billigangebot, um die Party in Gang zu bringen", sagte Wyser-Pratte weiter. "Jetzt werden auch die anderen Finanzinvestoren aus der Deckung kommen. Das Management kann sich jetzt jedenfalls nicht mehr wehren."

   Der US-Investor hatte Stada schon im vergangenen Sommer vorgehalten, die Internationalisierung nicht energisch genug vorangetrieben und Chancen verpasst zu haben. Das Unternehmen aus Bad Vilbel sei zu klein, um Wachstumspotenziale selbst zu heben und solle sich deshalb mit einem internationalen Konkurrenten zusammenschließen. Auch eine Dachlösung mit Hilfe eines Investors wie CVC Capital Partners, der bereits andere Arzneimittelhersteller im Portfolio hat, sei möglich.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   February 14, 2017 05:46 ET (10:46 GMT)

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