31.08.2010 16:09:11
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INTERVIEW/RWE will 2014 drittgrößter Offshore-Betreiber sein
Von Martin Rapp DOW JONES NEWSWIRES BERLIN (Dow Jones)--Der Energiekonzern RWE will bei Energie aus Meereswind stark wachsen. Im Jahr 2014 will das Unternehmen unter den drei größten Offshore-Betreibern der Welt sein, kündigte der für diesen Bereich zuständige Manager Martin Skiba am Dienstag an. Derzeit liegt RWE laut Skiba auf Platz fünf hinter Dong Energy, Vattenfall, E.ON und Centrica.
Um in die Top 3 vorzustoßen, rechnet der Manager damit, im Jahr 2014 Windturbinen auf offener See mit einer Leistung von etwa 1 Gigawatt (GW) am Netz zu haben. "Für weitere 5 GW sollen dann bereits Genehmigungen vorliegen", blickte Skiba am Rande einer vom "Handelsblatt" veranstalteten Konferenz zu erneuerbaren Energien voraus.
Die Essener RWE AG hat im Offshore-Windgeschäft Großes vor. Derzeit sind drei Windparks im Bau, mit deren Fertigstellung die Gigawatt-Marke überschritten wird. Weitere Projekte sind in der Planung. Bei einer Realisierung kämen mit ihnen weitere 6,5 GW Erzeugungskapazität hinzu.
Unter den noch zu entwickelnden Projekten ist "Dogger Bank" vor der britischen Ostküste das größte. Zusammen mit Statkraft, Statoil und Scottish & Southern Energy sollen sich auf dem Areal einmal Anlagen mit insgesamt 9 GW drehen. Laut Skiba wird die erste Ausbaustufe aber frühestens 2015/16 starten. Das kleinere Projekt "Galloper", wo RWE mit 250 MW die Hälfte trägt, könnte dann schon am Netz sein.
In Deutschland will der Konzern dann beim Bau des zweiten Offshore-Parks dabei sein. Das Projekt namens "Innogy Nordsee 1" ist allein auf fast 1 GW angelegt. Skiba peilt das Legen der Fundamente für 2014 an. Der bei der Übernahme des niederländischen Essent-Konzerns erworbene Standort "Nordsee Ost" soll ein Jahr früher voll in Betrieb sein.
Um seine Pläne voranzubringen, hat RWE in Südkorea zwei Spezialschiffe für je 100 Mio EUR geordert. Auf ein weiteres hat sich der Konzern bis Ende des Jahres eine Option einräumen lassen.
Als größtes Hemmnis beim Bau von Offshore-Windparks in Deutschland machte Skiba die Frage der Netzanschlüsse aus. "Die Regelungen sind zu lasch", klagte er. So sei etwa die Zeitspanne für Netzbetreiber für das Legen des Anschlusses zu groß und Windparkinvestoren hätten zu wenig Möglichkeiten, bei Verspätungen ihre Ansprüche geltend zu machen.
RWE will den Ausstoß von Schadstoffen begrenzen. Deshalb soll der Anteil emissionsfreier Energieerzeugung erhöht werden. Bis 2012 will der Konzern 4,5 GW installierter Leistung bei erneuerbaren Energien im Bau oder in Betrieb haben. Bis 2020 sollen dann 10 GW ans Netz angeschlossen sein. Zu diesem Zweck werden derzeit jährlich rund 1,4 Mrd EUR investiert.
Webseite: www.rwe.com
-Von Martin Rapp, Dow Jones Newswires; +49 (0)211 - 13 87 214; martin.rapp@dowjones.com DJG/mmr/rio (END) Dow Jones Newswires
August 31, 2010 09:37 ET (13:37 GMT)
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