24.09.2007 17:12:00
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INTERVIEW: Premiere will differenziert um Bundesliga bieten
Dow Jones Newswires
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Premiere AG will sich bei der bevorstehenden Bieterrunde für die Fußball-Bundesliga-Rechte flexibler verhalten als bei der zurücliegenden Runde vor zwei Jahren. "Im Gegensatz zum letzten Mal werden wir nicht mehr provokant bieten, so ist es zumindest empfunden worden", sagte der für Sport zuständige Premiere-Vorstand, Carsten Schmidt, Dow Jones Newswires am Montag in einem Interview am Rande des Sponsors Medienforums in Frankfurt.
Im Dezember 2005 hatte der Bezahlfernsehsender die Bundesliga-Rechte für die Spielzeiten 2006/07 bis 2008/09 an arena verloren, weil er ultimativ die Verschiebung der Zusammenfassungen im Free-TV verlangt hatte. Die Gebote für die verschiedenen Pakete werden dieses Mal differenzierter angelegt, sagte Schmidt.
Bei der noch bis zum Jahresende erwarteten Ausschreibung der Bundesliga-Rechte ab der Saison 2009/10 durch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) drängt der Bezahlfernsehsender auf höhere Exklusivität. "Wir befinden uns im Dialog mit der DFL", sagte Schmidt. Dabei erläutere Premiere dem Dachverband der Fußball-Proficlubs, unter welchen Umständen man bereit wäre, das höchste Gebot abzugeben. "Wir werden auch diesmal nicht überbezahlen, wenn es bei der zeitnahen Zusammenfassung im Free-TV am Samstagabend bleibt", sagte Schmidt unter Anspielung auf die Sportschau in der ARD.
Die DFL hatte die Bundesliga-Pay-TV-Rechte 2005 an arena vergeben, weil arena sich mit der Sportschau-Vermarktung einverstanden erklärt hatte. Insbesondere die Sponsoren der Vereine haben ein Interesse an umfangreicher Fußballberichterstattung im frei empfangbaren Fernsehen, damit ihre Werbung größtmögliche Aufmerksamkeit erzielt. Neben der Vergabe der Medienrechte gehören Sponsorengelder zu den Einnahmequellen der Proficlubs im Fußball.
"Ich glaube, dass die DFL die Einnahmenstruktur Richtung Pay-TV verschieben wird", sagte Schmidt im Interview und fügte hinzu: "Wir haben Ideen, wie die Sponsoren der Fußballclubs ihre Reichweite bekommen, und diese Ideen teilen wir der DFL in den Gesprächen auch mit". Auch bei einem Verzicht auf eine zeitnahe Zusammenfassung des Spieltages am Samstagabend bliebe der Anteil der Free-TV-Fußball-Berichterstattung noch der höchste in Europa, so der Premiere-Vorstand.
Offen ist, ob die Rechte für das Pay-TV und das Internet-Fernsehen (IPTV) in der nächsten Auktion wieder getrennt ausgeschrieben werden. Schmidt bevorzugt eine eine Ausschreibung der audiovisuellen Live-Rechte ohne Unterscheidung des Verbreitungsweges.
Dass die Deutsche Telekom, die zurzeit die IPTV-Rechte an der Bundesliga hält, für ein solches Gesamtpaket bieten würde, kann sich Schmidt "nicht vorstellen" und verweist auf die politische Situation des Konzerns. So dürfen nach geltender Rechtslage staatsnahe Unternehmen in Deutschland keine Fernsehender betreiben.
Gleichwohl geht Premiere nicht davon aus, bei der bevorstehenden Bieterrunde um die Bundesliga-Rechte konkurrenzlos zu sein. "Ich rechne mit anderen Bietern für die Pakete", sagte Schmift im Interview mit Dow Jones Newswires.
Webseiten: http://www.info.premiere.de/
http://www.bundesliga.de/
-Von Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires; +49 (0)211 - 13872 18, archibald.preuschat@dowjones.comDJG/apr/rio
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September 24, 2007 11:02 ET (15:02 GMT)
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