14.12.2015 15:31:00

Insolvenzentgeltfonds als Retter in der Not

Schlittert ein Unternehmen in die Insolvenz, springt in Österreich der Insolvenzentgeltfonds (IEF) ein. Es handelt sich um eine staatliche Garantieeinrichtung zur Sicherung der Ansprüche von Arbeitnehmern. Die IEF-Service GmbH verwaltet den Fonds und vollzieht als hoheitliche Aufgabe die Bestimmungen des Insolvenz-Entgeltsicherungsgesetzes (IESG).

In den vergangenen Jahren wurden die durchschnittlichen Prüfdauern kontinuierlich gesenkt. Während 2003 die durchschnittliche Erstzahlungsdauer bei knapp fünf Monaten lag, hat sich diese mittlerweile auf unter zwei Monate verkürzt. Die nur zwei Wochen bei der Zielpunkt-Pleite sind aber neuer Rekord.

Die Einnahmen des IEF stammen im Wesentliche aus dem IESG-Beitrag, einem Zuschlag zum Arbeitslosenversicherungsbeitrag, den die Arbeitgeber im Rahmen der Lohnnebenkosten abführen müssen. Der derzeitige Beitragssatz liegt bei 0,45 Prozent vom Bruttolohn und wird per 1. Jänner 2016 auf 0,35 Prozent gesenkt. Der Fonds verfügt darüber hinaus noch über Rücklagen. Allerdings müsste man bei vielen weiteren Großinsolvenzen wohl auf diese zurückgreifen.

2014 wurden knapp 490 Mio. Euro an Einnahmen erzielt, 2013 waren es 472 Mio. Euro. Die Auszahlungen betrugen 2014 an die 236 Mio. Euro und im Jahr davor 299 Mio. Euro. Neben Ansprüchen von Arbeitnehmern werden unter anderem auch Lohnnebenkosten an die Sozialversicherungen abgeführt.

Ende 2014 waren rund 145 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei der IEF-Service GmbH beschäftigt. Die zwei wichtigsten Abteilungen sind die Entgeltsicherung (Prüfung der Anträge und Bescheiderlassung) und das Fondsmanagement (Forderungsbetreibung).

(Schluss) pro/phs

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