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Lohn-Preis-Spirale voraus? 10.05.2023 08:12:42

Inflationsdruck in Deutschland abnehmend - die Gründe

Inflationsdruck in Deutschland abnehmend - die Gründe

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sank die Jahresrate des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf 7,6 (Vormonat: 7,8) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 28. April.

Die Ursache für den seit März unterdurchschnittlichen Preisauftrieb der Energie binnen Jahresfrist ist insbesondere ein Basiseffekt aufgrund der starken Preisanstiege im Vorjahr infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Gegenüber dem Vormonat stieg der HVPI um 0,6 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).

Die EZB ist alarmiert wegen der hohen Inflation und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Inflationserwartungen, die zu einer Lohn-Preis-Spirale und damit einer Verfestigung des hohen Preisdrucks führen könnten. Die EZB hat ihre Leitzinsen zuletzt um 25 Basispunkte angehoben und weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Das Tempo, mit der die Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen zuletzt gestiegen sind, deutet darauf hin, dass die Inflation länger über dem Zielwert der EZB von 2 Prozent bleiben könnte als die Notenbank erwartet hat.

Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex stieg gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent. Die jährliche Inflationsrate betrug 7,2 (Vormonat: 7,4) Prozent. Die Zahlen entsprachen der ersten Veröffentlichung und den Prognosen von Volkswirten.

"Die Inflationsrate hat sich damit den zweiten Monat in Folge abgeschwächt, bleibt jedoch auf einem hohen Niveau", sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. Sie ergänzte: "Die Nahrungsmittel bleiben auch im April der stärkste Preistreiber unter den Waren und Dienstleistungen im Warenkorb."

Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)

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