Inflationsdruck |
17.11.2021 15:41:00
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Inflation stieg im Oktober auf 3,7 Prozent - Höchster Wert seit 13 Jahren
Die Ausgaben für Treibstoffe und Heizöl waren für weit mehr als ein Drittel der Inflation verantwortlich. Die Heizölpreise stiegen im Oktober um 60,8 Prozent im Jahresabstand. Treibstoffe wurden um 32,8 Prozent teurer. Strom verteuerte sich um 9,6 Prozent, Gas um 15,6 Prozent. Diesel wurde um 34,8 Prozent teurer, Superbenzin um 29,6 Prozent.
Stark verteuert hat sich auch Profilholz, nämlich um 53,9 Prozent. Die Ausgaben für Wohnung, Wasser und Energie stiegen um 4,7 Prozent.
Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke musste man durchschnittlich um 1,1 Prozent mehr bezahlen. Nur Gemüse verteuerte sich um 4,8 Prozent deutlich. Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse stiegen um 1,8 Prozent, für Fleisch um 0,8 Prozent sowie für Obst um 0,4 Prozent. Milch, Käse und Eier hingegen verbilligten sich insgesamt um 0,4 Prozent. Alkoholfreie Getränke waren mit plus 0,2 Prozent fast preisstabil.
Billiger wurde die Nachrichtenübermittlung (Telefondienste u.a.), sie kostete durchschnittlich um 2,6 Prozent weniger. Mobiltelefongeräte wurden um 4,9 Prozent günstiger. Auch für die Übernachtung im Ausland musste man um 1,2 Prozent weniger bezahlen. Bekleidung und Schuhe wurden im Schnitt um 0,9 Prozent billiger.
Die Statistik ermittelt auch die Kosten für den täglichen Einkauf und die wöchentlichen Anschaffungen. Die Teuerung beim täglichen Einkauf fiel etwas geringer aus als die Gesamtinflation, der Wocheneinkauf war hingegen deutlich teurer. Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, stieg im Jahresvergleich um 3,3 Prozent. Der Miniwarenkorb, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, wurde im Jahresabstand um 8,5 Prozent teurer.
Zum Vormonat September stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,6 Prozent.
Der Pensionistenverband fordert angesichts der stärksten Teuerung seit 13 Jahren einen "Kaufkraftsicherungs-Hunderter" und 300 Euro Winterzuschuss für Bezieher kleiner Pensionen. Die von der Bundesregierung verkündete Pensionsanpassung von 1,8 Prozent sei "völlig unzureichend". Das Parlament solle eine höhere Pensionsanpassung für 2022 beschließen, forderte Pensionistenverbands-Präsident Peter Kostelka. Angesichts "unleistbarer Energiepreise" müsse jetzt gehandelt werden, damit keine Pensionistin und kein Pensionist frieren müsse.
FPÖ-Chef Herbert Kickl forderte die Regierung zum Handeln gegen die "rasante Inflation" auf. "Das Leben wird immer teurer, die Menschen sind immer verzweifelter. Die Regierung hat aber keine andere Agenda, als alle bislang noch nicht Corona-geimpften Menschen einzusperren und damit in die Nadel zu treiben", erklärte Kickl, der sich wegen seiner Corona-Infektion in häuslicher Quarantäne befindet, in einer Aussendung. Dass viele nicht wüssten, wie sie die Heizrechnung im Winter zahlen sollen, zeige die "Unfähigkeit dieser Bundesregierung". Die Energieanbieter im Besitz der öffentlichen Hand sollten die Preise einfrieren.
gru/phs
(APA)
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