Rüsten für Streiks |
24.11.2015 17:44:00
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In Bank Austria zittern über 3.000 Leute um Job
Heute Nachmittag war in vielen Filialen in Wien und Niederösterreich nur Notbetrieb. In einer Betriebsversammlung im Austria Center, zu der mehr als 2.000 Teilnehmer kamen, ging es am Dienstagnachmittag um die von UniCredit angekündigten Einschnitte. Die gibt es bisher großteils nur in "Überschriften": Abzug des Osteuropageschäfts von Wien nach Mailand und Verkauf oder Rückbau der verlustbringenden österreichischen Privatkundensparte.
In der Versammlung holt sich die Belegschaftsvertretung heute Vorratsbeschlüsse. Im Ernstfall auch für Streiks. Es geht u.a. um das Schicksal des Privatkunden/Filialgeschäfts mit rund 2.500 Mitarbeitern. Mitsamt damit zusammenhängender Dienste sind es rund 3.000 Betroffene. Außerdem wird um gut 500 weitere Jobs in Wien gekämpft, die mit der Betreuung von Osteuropageschäften zusammenhängen.
Betriebsratschef Adolf Lehner nennt beide Varianten für die Privatkundensparte "herausfordernd". Er wisse auch vom Vorstand, dass eine interne Lösung - also Restrukturierung im eigenen Haus - präferiert und verhandelt werde.
Lehner hat heute "Schmerzgrenzen" genannt: Auch beim internen Rückbau sei mit Jobabbau zu rechnen. Es gehe hierbei aber darum, betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern.
Sollte es solche Kündigungen geben, würde auf die jetzigen Vorratsbeschlüsse zu gewerkschaftlichen Maßnahmen zurückgegriffen. Ob man dann schon auf das letzte Mittel (Streik) greife, ließ er offen. Bei einem Verkauf indes ließe sich ein größerer Konflikt gar nicht vermeiden.
In jedem Fall müssten Verträge und Anwartschaften respektiert werden. Es gehe ja nicht nur um aktive Mitarbeiter, sondern auch um einige tausend Bank-Pensionisten.
Entscheidungen, ob das Privatkundengeschäft verkauft oder restrukturiert wird, werden für Anfang Dezember erwartet. Lehner geht davon aus, unmittelbar nach den Kernentscheidungen eingebunden zu werden.
In den nächsten Tagen sind Betriebsversammlungen in den Bundesländern.
(Schluss) rf/gru
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