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Zukauf in Norddeutschland 19.12.2013 15:27:00

Immofinanz kauft zu vor Buwog-Verselbstständigung

Um die Buwog am deutschen Markt attraktiver zu machen, ist vorher noch der Zukauf eines großen Portfolios im Umfang von 18.000 Wohnungen in Norddeutschland geplant. Die Entwicklung der Buwog zu einem "Dividendentitel" sei absehbar, so Immofinanz-Chef Eduard Zehetner am Donnerstag. Das anvisierte Portfolio gehöre zu 60 Prozent letztlich der Deutschen Bank und zu 40 Prozent mehrheitlich der italienischen Pirelli-Gruppe, erläuterte Zehetner bei einer Pressekonferenz in Wien. Derzeit habe die Buwog rund 34.000 Einheiten. Nach erfolgtem Zukauf wird ein Börsegang (IPO) oder "wahrscheinlicher" ein Spin-Off der Buwog anvisiert, der schon im ersten Halbjahr 2014 erfolgen könne. Eine Buwog-Notierung soll in Frankfurt mit Zweitnotiz in Wien erfolgen. Zielgruppe seien Anleger, die ein "sicheres" und "nachhaltiges" Papier kaufen wollten. Die Buwog sei nicht nur Bestandshalter von Immobilien, sondern entwickle sie auch.

Den Namen "Buwog" sieht Zehetner durch die seit Jahren laufenden Ermittlungen der Justiz im Zusammenhang mit Schmiergeldverdacht bei der Privatisierung unter dem damaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser in der Öffentlichkeit nicht belastet. Ein Börsengang unter einem anderen neuen Namen sei daher nicht geplant. "Auch wenn wir die Buwog in Pallas Athene oder in Artemis umbenennen würden, Sie würden trotzdem schreiben - 'früher Buwog'". Auch nach fünf Jahren Ermittlungen sei bisher nur herausgekommen, dass die Buwog-Privatisierung "ein gutes Geschäft für die Republik und ein gutes Geschäft für die Immofinanz" gewesen sei. Der Wert des damals erworbenen Portfolios habe sich durch Investitionen und seither erfolgte Wertsteigerung von 500 Euro auf 1.000 Euro pro m2 verdoppelt.

Grundsätzlich stehe die Immofinanz für die Entwicklung von Immobilien, von denen "wenn der Preis stimmt" jede jederzeit verkauft werden könne, erläuterte Zehetner die Strategie des Immobilienkonzerns. "Wir sind mit keiner unserer Immobilien verheiratet, und auch wenn man verheiratet ist, kann man sich ja scheiden lassen - wir sind da ziemlich leidenschaftslos". Sogar der Twin Tower am Wienerberg könne verkauft werden, dann bleibe die Immofinanz langfristig Mieter, lobte er quasi das Headquarter des Konzerns in Wien gleich aus. "Alles ist verkaufbar".

Aus dem Gebiet der Hotel-Immobilien habe sich die Immofinanz zurückgezogen, so Zehetner. Mit Luxushotels und "Trophy"-Immobilien könne man nicht die gewünschte Rendite erwirtschaften. Dieses Feld überlasse er daher gerne anderen. Stattdessen sehe er in Osteuropa weiter Potenzial. Neben Einkaufszentren gebe es dort auch Möglichkeiten für Logistikzentren für den boomenden Internethandel. Der CEO verwies auf ein "attraktives" Grundstücksportfolio insbesondere in Rumänien.

Im Ausblick werde die Immofinanz im laufenden Geschäftsjahr vermutlich wieder einen annähernd gleichen operativen Gewinn einfahren wie im Vorjahr. Die Aktie bezeichnete Zehetner als "dramatisch unterbewertet". Nach der Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse gestern abend ist die Immofinanz-Aktie heute bis Mittag um 0,6 Prozent auf 3,33 Euro gestiegen.

Angesprochen auf seine eigene berufliche Zukunft meinte Zehetner, sein Vertrag laufe am 30.11.2014 aus. Dann sei er älter als 63 Jahre und wolle zwar noch nicht "auf Staatskosten in Pension gehen", aber er habe noch einiges privat - ohne Immofinanz - vor.

(Schluss) gru/tsk

ISIN AT0000809058 WEB http://www.immofinanz.com

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