Unterbewertetes Papier 11.05.2015 06:00:02

Immofinanz-Aktie notiert meilenweit unter Wert

von Georg Pröbstl, Euro am Sonntag

Immerhin: Seit vergangenem November, als die Aktie hier besprochen wurde, hat das Papier von Immofinanz bereits ein Plus von mehr als 18 Prozent gebracht. Aber so wirklich befriedigend ist diese Steigerung nicht. Denn beim Spezialisten für die Entwicklung von Gewerbe- und Einzelhandelsimmobilien aus Wien sollten eigentlich noch deutlich höhere Kurse drin sein. Das bestätigt auch die schwache Resonanz auf ein freiwilliges öffentliches Teilangebot für die Aktie des ATX-Mitglieds. Mitte Februar unterbreitete der russische Milliardär Boris Mints durch seine Beteiligungsgesellschaft O1 ein solches Angebot für Immofinanz. Der Investor wollte bis zu rund 15 Prozent am österreichischen Immobilienkonzern zum Preis von 2,80 Euro je Aktie übernehmen. Das Gebot lag zwar rund 20 Prozent über dem Kurs im Februar, es wurden jetzt aber gerade einmal rund 1,6 Prozent der Aktien bei der UniCredit Bank Austria als Zahlstelle für den Deal eingereicht. Doch nicht nur der Russe ist interessiert an ­Immofinanz.

Auch die ebenfalls börsennotierte CA Immobilien Anlagen versucht seit einiger Zeit, Anteile am Konkurrenten zu erwerben. Trotz der Kurssteigerungen der vergangenen zwei Monate ist das nachvollziehbar. Denn Immofinanz notiert nach wie vor meilenweit unter Eigenkapital und Vermögen.

Hoher Discount

So lag der Buchwert bei einer im Branchenvergleich hohen Eigen­kapitalquote von 43,3 Prozent Ende Januar bei 3,96 Euro je Aktie und damit 45 Prozent über dem aktuellen Kurs. Und der NAV, das Nettovermögen, wurde sogar mit 4,40 Euro je Aktie ermittelt. Immofinanz gibt es derzeit also mit einem Discount von rund 40 Prozent auf das Vermögen.

Die aktuell nach wie vor tiefe Bewertung mag der Zusammensetzung des Immobilienportfolios und dem Fokus des Unternehmens geschuldet sein. Denn 28,2 Prozent der Buchwerte der Objekte liegen im sanktions- und rezessionsgeplagten Russland - der Vermietungsgrad dort ist mit 90,3 Prozent aber hoch. Möglicherweise sehen Anleger in Russland größere Risiken in Form von Wertberichtigungen.

Die Stimmung der Börsianer könnte aber schlechter sein als die Lage. Denn rund 40 Prozent der Objekte liegen in der Eurozone und da dürfte es auch wegen des Ankaufsprogramms von Staatsanleihen durch die EZB zumindest in diesem und im nächsten Jahr eher nach oben gehen. Und betrachtet man die aktuelle Entwicklung der Moskauer Börse und des Rubel mit deutlichen Kurssteigerungen, dann könnte Russland das Schlimmste hinter sich haben. Der enorme Discount zu Buchwert und NAV bei Immofinanz könnte sich schon bald als übertrieben herausstellen.

Immofinanz
Im Discount zu Buchwert und Vermögen stecken rund 50 Prozent Kurspotenzial. ISIN: AT0000809053
Gewinn je Aktie 14/15e: 0,15 €
Gewinn je Aktie 15/16e: 0,20 €
KGV 14/15e: 18,0
Div./Rend. 14/15e: 0,10 €/3,7 %
EK*-Quote: 43,3 %
EK* je Aktie/KBV: 3,96 €/0,7
Kurs/Ziel/Stopp: 2,70/3,80/1,80 €

*EK: Eigenkapital

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