Remax-Studie 16.08.2017 13:04:00

Immobilienverkäufe im Halbjahr gestiegen, Zuwächse geringer

Der Wert der verbücherten Immobilien legte weiter zu, der Anstieg war aber der geringste seit Beginn der Analyse im Jahr 2009. Einen Wertrückgang gab es nur 2013.

Das geringe Wachstum im heurigen Jahr sei eine "Verschnaufpause bei der Anzahl der verkauften Immobilien auf allerhöchstem Niveau", so Remax heute in einer Pressemitteilung.

"Die Ursache für die weiterhin erfreuliche Immobilienmarkt-Situation mit einem leichten Wachstum kann nicht - wie mehrmals in der Vergangenheit - bei einer Steuerreform oder einer gravierenden gesetzlichen Änderung gesucht werden, denn die gab es nicht", so Remax-Austria-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer. Immobilien seien für den Eigenbedarf und als Anlage weiter beliebt. Das gute Angebot, die hohe Nachfrage und die niedrigen Zinsen seien wichtige Parameter für einen florierenden Immobilienmarkt. Nach den derzeitigen Ergebnissen und den Prognosen für das zweite Halbjahr "kann das Jahrhundertergebnis vom Vorjahr erreicht, ja möglicherweise sogar noch übertroffen werden".

Die teuerste Immobilie war im ersten Halbjahr 2017 der Auswertung zufolge ein Zinshaus im ersten Wiener Gemeindebezirk, das um 48 Mio. Euro den Besitzer wechselte. Insgesamt gingen vier der fünf teuersten Immo-Deals in Wien über die Bühne. Auf Platz zwei lag ein denkmalgeschätztes Palais am Parkring mit 45 Mio. Euro, gefolgt von einem Geschäftsgebäude im dritten Bezirk mit 44 Mio. Euro und einem weiteren Zinshaus im ersten Bezirk mit 30 Mio. Euro. Auf Platz fünf lag ein Betriebskomplex auf 100.000 m2 im niederösterreichischen Enzersdorf (Bezirk Bruck/Leitha) mit 23 Mio. Euro.

Insgesamt wurden bis Juni 60.312 Immobilien verbüchert, ein Plus von 860 bzw. 1,4 Prozent, geht aus dem RE/MAX ImmoSpiegel hervor. Im ersten Halbjahr 2016 hat der Zuwachs ein Zehntel betragen. Deutliche Steigerungen bei der Anzahl der Verkäufe gab es in Wien (+6,1 Prozent), in der Steiermark (+4,7 Prozent) und in Salzburg (+4,2 Prozent). Einen starken Einbruch verzeichnete Vorarlberg (-14 Prozent) und auch im Burgenland gab es ein Minus (3 Prozent).

Der Wert stieg österreichweit um 6,2 Prozent auf 13,9 Mrd. Euro. Zuwächse um mehr als 15 Prozent gab es dabei in Tirol, der Steiermark und Kärnten. Der teuerste Immobiliendeal in Tirol war ein Einfamilienhaus in Aurach bei Kitzbühel mit 5.000 m2 Grund um 13,5 Mio. Euro, in der Steiermark war es ein Gebäude in Graz mit knapp 3.000 m2 um 20,1 Mio. Euro und in Kärnten ein Seegrundstück in Maria Wörth am Wörthersee mit 4.300 m2 um 12,7 Mio. Euro. Zweistellige Zuwachsraten bei den Verkäufen gab es auch in Salzburg, Burgenland und Niederösterreich. Vorarlberg lag dagegen um fast 9 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Am Wiener Immobilienmarkt zeichnet sich beim Verkaufswert laut Remax-Experten eine leichte Veränderung des Trends oder "möglicherweise sogar eine leichte Entspannung" ab. Ursache dafür könnten kleinere Immobiliengrößen, geringere Preise oder eine Verschiebung innerhalb der Immobilientypen sein. Der Anteil Wiens am Gesamtwert der Immobiliendeals sei von 31,3 auf 30,3 Prozent gesunken, trotzdem fließe auf dem Immobilienmarkt noch immer annähernd so viel Geld wie in den fünf Bundesländern Burgenland, Kärnten, Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich zusammen, heißt es in der Pressemitteilung.

Die 10.175 Wiener Immobilienverbücherungen (+6,1 Prozent) waren den Käufern 4,2 Mrd. Euro (+2,7 Prozent) wert. In den Jahren davor fielen die Wertsteigerungen aber deutlich höher aus: 2016 lagen sie bei plus 34 Prozent, 2015 bei plus 20 Prozent und 2014 bei plus 33 Prozent.

In Niederösterreich stieg die Zahl der Verbücherungen um 0,9 Prozent auf 12.514, der Wert um 12 Prozent auf erstmals mehr als 2 Mrd. Euro. In der Steiermark gab es 9.069 Verbücherungen (+4,7 Prozent) für 1,5 Mrd. Euro (+16 Prozent), in Oberösterreich 8.289 (minus 0,5 Prozent) für 1,5 Mrd. Euro (minus 11,2 Prozent), in Salzburg 4.184 (+4,2 Prozent) für 1,2 Mrd. Euro (+14,2 Prozent), in Tirol 5.772 (+1,3 Prozent) für 1,7 Mrd. Euro (+16,7 Prozent), in Kärnten 4.176 (+2,9 Prozent) für 715 Mio. Euro (+15,5 Prozent), in Vorarlberg 2.790 (minus 14 Prozent) für 743 Mio. Euro (minus 8,7 Prozent) und im Burgenland 3.344 (minus 3,0 Prozent) für 262 Mio. Euro (+ 14,1 Prozent).

(Schluss) itz/cam

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