Mittelfristige Voraussage |
22.07.2015 14:00:00
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IHS prognostiziert verhaltenes Wirtschaftswachstum bis 2019
Die Steuerreform senke die Belastung des Produktionsfaktors Arbeit, so das IHS weiters in seiner Prognose. "Notwendig sind aber weitere Reformschritte im öffentlichen Sektor zur Stärkung des Wachstumspotenzials der österreichischen Wirtschaft."
Verglichen zur Mittelfrist-Prognose aus dem Vorjahr hat das IHS das erwartete Wachstum um einen Viertelprozentpunkt gesenkt - trotz der Überwindung der Rezessionsphase der Eurozone 2014 und trotz der Annahme, dass sich die Erholung im Euroraum im Prognosezeitraum weiter festigen werde. Mit 1,6 Prozent fällt das Wachstum aber immerhin um rund 0,4 Prozentpunkte stärker als im Schnitt der vergangen fünf Jahre aus, so das IHS. Trotzdem bleibt Österreich mit diesen prognostizierten Werten geringfügig hinter dem Euroraum - mit einem erwarteten Wachstum von 1,8 Prozent - zurück.
Ausgehend von 0,7 Prozent und 1,8 Prozent 2015 und 2016 erwartet das IHS für den restlichen Prognosezeitraum bis 2019 jeweils Wachstumsraten von gut 1,75 Prozent. Der Konjunkturhöhepunkt wird für 2017 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,9 Prozent erwartet.
Der Prognose liegt die Annahme einer moderaten Belebung der Weltkonjunktur zugrunde. Das IHS geht hier davon aus, dass das Wachstum im Gegensatz zur jüngeren Vergangenheit im Prognosezeitraum von den Industriestaaten getragen wird. Die Dynamik in den Schwellenländern werde sich hingegen abschwächen. Die US-Wirtschaft befinde sich weiter auf einem stabilen Wachstumspfad und sollte im Prognosezeitraum ein Durchschnittswachstum von 2,5 Prozent erreichen.
In China dürfte sich die Tendenz zur Verlangsamung des Wachstums fortsetzen - auf ein Plus von rund 6,25 Prozent.
Das IHS geht beim Rohölpreis von im Schnitt 70 US-Dollar je Barrel aus. Hinsichtlich des Euro-Dollar-Wechselkurses wird ein Wert von 1,10 unterstellt.
Mit der Länge des Prognosezeitraums steigen die Prognoseunsicherheiten. Die Weltwirtschaft bleibe anfällig für Störungen durch geopolitische Entwicklungen und Turbulenzen an den Finanzmärkten. Eine Verschärfung der politischen Krisen wie zwischen der Ukraine und Russland, im Irak oder Syrien könnte die Entwicklung des Welthandels bremsen und wohl auch zu einer Erhöhung der Energiepreise führen.
Die konjunkturellen Auswirkungen eines Staatsbankrotts Griechenlands auf die übrigen Euroländer werden wegen institutioneller Reformen wie der Bankenunion "eher gering" eingeschätzt. Allerdings würde ein Ausscheiden Griechenlands aus der Währungsunion die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten erhöhen und könnte die Erholung in den Peripheriestaaten der Eurozone wegen höherer Risikoaufschläge belasten.
(Grafik 0845-15, Format noch offen) (Schluss Auftakt/Ausführlicher Bericht folgt) phs/kre
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