23.08.2015 14:46:39

IG Metall will sich auch für Interessen von 'Crowdworkern' einsetzen

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die IG Metall will sich künftig auch für die Interessen von sogenannten "Crowdworkern" einsetzen. Diese formal Selbstständigen holten sich im Zuge der Digitalisierung der Arbeit ihre Aufträge auf Internetplattformen, sagte Gewerkschafterin Christine Thomas den "Nürnberger Nachrichten" (Wochenend-Ausgabe). Viele dieser Solo-Unternehmer arbeiteten zu extrem schlechten Bedingungen, betonte Thomas, die für den IG-Metall-Vorstand das Thema Digitalisierung der Arbeit betreut. Auf dem Gewerkschaftstag im Oktober solle die Satzung so geändert werden, dass künftig auch solche Solo-Selbstständigen in der IG Metall aufgenommen werden können.

"Wir schätzen, dass es in Deutschland eine Million Crowdworker gibt. Für sie haben wir die Plattform www.faircrowdwork.org freigeschaltet." Dort könnten sich Crowdworker vernetzen und die Plattformen, für die sie arbeiten, bewerten etwa mit Blick auf Höhe, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Bezahlung. "Nicht wenige von ihnen kommen gerade mal auf 1000 Euro Monatsverdienst." Thomas spricht deshalb von einem "digitalen Prekariat".

"Das plattformbasierte Arbeiten mit dem externen Speichern von Daten in der Cloud hat sich rasant verbreitet", betonte die Gewerkschafterin. "Das erleichtert es den Betrieben, sich weltweit kostengünstig die Manpower zu suchen, die sie momentan brauchen." Die IG Metall habe inzwischen einen Fachmann aus dem Silicon Valley als Mitarbeiter gewonnen, der schon mit "Crowdworkern" in den USA gearbeitet habe. Er bereite zunächst eine Bestandsaufnahme vor./baj/DP/he

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