29.04.2018 14:48:42
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IfW-Präsident fordert radikale Reform des Sozialstaats
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel, Dennis J. Snower, hat sich für eine radikale Reform des Sozialstaats ausgesprochen. Ungerechtigkeiten und der Arbeitsmarktbürokratie ließe sich entgegenwirken, "indem wir den Sozialstaat in heutiger Form längerfristig abschaffen", sagte Snower dem Tagesspiegel am Sonntag.
Er schlägt vor, stattdessen Sozialkonten einzuführen: "Jeder bekommt ein Beschäftigungskonto, ein Ausbildungskonto, ein Gesundheitskonto, ein Rentenkonto", führte er aus. Die Abgaben würden bleiben, wie sie sind. "Doch jeder Euro, den ich für die Arbeitslosenversicherung zahle, geht künftig auf mein Beschäftigungskonto." Statt Arbeitslosenhilfe gebe es dann Auszahlungen von dem Konto.
Umverteilung von Seiten des Staates bringt seiner Auffassung nach zu wenig. In den meisten europäischen Ländern würden nur 20 bis 25 Prozent der Staatseinnahmen von den Reichen zu den Armen fließen. "Der Rest geht aus der rechten Tasche der Mittelschicht heraus und kommt in die linke Tasche der Mittelschicht wieder hinein", so Snower.
DJG/brb
(END) Dow Jones Newswires
April 29, 2018 08:49 ET (12:49 GMT)
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