03.02.2025 09:34:40

Ifo-Institut fordert Neuausrichtung der Industriepolitik

Von Andrea Thomas

DOW JONES--Das Ifo-Institut spricht den derzeitigen industriepolitischen Maßnahmen die ökonomische Logik ab. Experten des Instituts fordern stattdessen eine neue Fokussierung auf bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft. Eine neuausgerichtete Industriepolitik sollte weniger auf direkte Eingriffe setzen, mehr Fokus auf strukturelle Wettbewerbsfähigkeit legen und die komparativen Vorteile Deutschlands stärker nutzen.

"Das schlichte Reagieren auf Maßnahmen anderer Länder - eine 'wie-du-mir-so-ich-dir-Politik' - verstärkt international schädliche Wettbewerbsverzerrungen", sagte Oliver Falck, Leiter des Ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.

Experten des Instituts halten vielmehr eine stärkere Konzentration auf wettbewerbsfördernde und wachstumsfreundliche Rahmenbedingungen für dringend geboten. "Anstatt spezifische Branchen oder Unternehmen gezielt zu fördern, sollte Deutschland verstärkt auf Investitionen in Bildung, Forschung und Innovation setzen", sagte Nina Czernich, Co-Autorin der Studie. Zudem könnten steuerliche Investitions- und Innovationsanreize und der Abbau bürokratischer Hürden die Wettbewerbsfähigkeit langfristig besser stärken als kurzfristige Subventionen.

Besonders problematisch ist nach Ansicht von Ifo, dass industriepolitische Maßnahmen oft ineffizient und schwer steuerbar seien. "Der Staat kann weder alle relevanten Marktinformationen über Branchen und Technologien erfassen noch zielgenaue Interventionen gewährleisten", so Falck.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/kla

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February 03, 2025 03:35 ET (08:35 GMT)

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