09.03.2017 10:11:40

Ifo: EZB sollte Ankäufe schrittweise verringern

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT/MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Präsident des Münchener Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat die Europäische Zentralbank (EZB) zu einem schrittweisen Ausstieg aus ihrer sehr lockeren Geldpolitik aufgefordert. "Sie sollte den Fuß vom Gaspedal nehmen und ihre Anleihekäufe ab April um monatlich 10 Milliarden Euro verringern", heißt es in einer Stellungnahme Fuests kurz vor Bekanntgabe der aktuellen geldpolitischen Entscheidungen des EZB-Rats. Fuest begründete die Aufforderung mit seiner Erwartung, dass die Inflation in Deutschland und im Euroraum 2017 knapp unter 2 Prozent liegen wird.

   Die EZB veröffentlicht am Nachmittag neue Prognosen ihres volkswirtschaftlichen Stabs für die Jahre 2017 bis 2019. Die bisherigen stammen von Anfang Dezember 2016 und sehen Inflationsraten von 1,3, 1,5 und 1,7 Prozent vor. Zumindest die für 2017 dürfte wegen des seit Dezember eingetretenen Ölpreisanstiegs deutlich nach oben korrigiert werden.

   EZB-Präsident Mario Draghi hatte nach der Ratssitzung im Januar gesagt, es fehlten bisher überzeugende Anzeichen für einen grundlegend höheren Inflationsdruck, die höhere Inflation rühre vor allem von Basiseffekten bei den Energiepreisen her. Volkswirte erwarten überwiegend, dass die EZB Zinsen und Wertpapierankäufe unverändert lassen und auch an der Forward Guidance nichts ändern wird.

   Diese sieht vor, dass die Wertpapierkäufe mindestens bis Ende des Jahres fortgeführt werden, auf jeden Fall aber so lange, bis die EZB mit der Inflationsentwicklung zufrieden ist. Die Zinsen sollen demnach noch länger auf dem jetzigen oder einem noch niedrigeren Niveau bleiben.

   Die Wertpapierkäufe haben derzeit ein Monatsvolumen von 80 Milliarden Euro. Ab April sollen sie auf 80 Milliarden Euro verringert werden. Allerdings hat die EZB auch hier zugesagt, das Volumen wieder anzuheben, falls sich Inflationsaussichten oder Refinanzierungsbedingungen verschlechtern sollten.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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   March 09, 2017 03:41 ET (08:41 GMT)

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