Hypothekenkrise |
13.04.2017 07:00:00
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10 Jahre Finanzkrise - Chronologie von April bis Mai 2007
Zuvor, in den Jahren 2003 bis 2007 wurden in den USA mit Immobilien besicherte Kredite im Ausmaß von 7 Billionen US-Dollar (aktuell: 6,6 Billionen Euro) vergeben, das war mehr als der Wert des gesamten US-Staatsanleihenmarktes.
In der Folge der zweite Teil einer Chronologie der Ereignisse vor zehn Jahren. Den ersten Teil der Chronologie, von 2006 bis April 2007, hat die APA bereits am 3. März versandt.
2. April 2007: Die schwer angeschlagene US-Hypothekenfirma New Century Financial wirft das Handtuch. Das zweitgrößte Branchenunternehmen für Hauskäufer mit schlechtem Kreditrating beantragt ein Insolvenzverfahren. Es ist der bis dahin größte Zusammenbruch einer Hypothekarfirma in den USA
4. April 2007: In den USA geraten laut einem Zeitungsbericht immer mehr Menschen mit ihren Hypotheken in Zahlungsverzug. Im Jänner hingen 14,3 Prozent der Kunden mit schlechter Bonität mit ihren Zahlungen mindestens 60 Tage im Rückstand. Im Dezember waren es 13,4 Prozent, vor einem Jahr erst 8,4 Prozent
6. April 2007: Die größte Bank der USA, die Citigroup, schränkt die Vergabe riskanter Hypotheken ein
Die US-Immobiliengesellschaft American Home gibt im Zuge der Hypothekenkrise eine Gewinnwarnung aus
10. April 2007: Nach Einschätzung des Internationale Währungsfonds (IWF) könnte die rasant wachsende Zahl von Amerikanern, die ihre Hypotheken nicht mehr bezahlen können, zum Risiko für die internationale Finanzmarktstabilität werden
17. April 2007: Die halbstaatlichen US-Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac wollen ärmere Kunden in Zukunft besser vor der Zwangsvollstreckung schützen. Unter anderem wollen sie Wohneigentümern mit geringer Kreditwürdigkeit die Umschuldung auf festverzinsliche Hypotheken ermöglichen
18. April: Die Schweizer Großbank Credit Suisse kauft in den USA den Subprime-Hypothekenanbieter Lime Financial Services samt Management und 150 Vermittlern in Büros in 49 Bundesstaaten. Der Kaufpreis wird nicht bekannt gegeben, dürfte aber angesichts der schwierigen Lage der Branche nicht allzu hoch gewesen sein, hieß es
19. April 2007: Die Immobilienkrise sorgt in den USA beim größten Wohnungsbauer des Landes, D.R. Horton, für einen Gewinneinbruch um 85 Prozent
Die zweitgrößte US-Bank, die Bank of America, meldet deutlich höhere Ausfallsraten bei Immobilienkrediten für Schuldner mit geringer Bonität
20. April 2007: Der US-Mischkonzern General Electric (GE) kündigt rund die Hälfte der Mitarbeiter seiner Hypothekenfinanzierersparte. WMC Mortgage ist auf zweitklassige Darlehen spezialisiert
3. Mai 2007: Der Quartalsgewinn von General-Motors wird durch das Hypotheken-Geschäft gedrückt
10. Mai 2007: Die Bank von England erhöht ihren Schlüsselzins mit 5,5 Prozent auf das höchste Niveau seit sechs Jahren. Die Zinserhöhung erschwert es vielen Eigenheimbesitzern in Großbritannien, ihre hohen Hypotheken abzubezahlen
18. Mai 2007: Die US-Wirtschaft wird nach Ansicht von Notenbank-Chef Ben Bernanke durch den rasanten Anstieg von säumigen Schuldnern im Zuge der US-Hypothekenkrise nicht ernsthaft in Mitleidenschaft gezogen. Der demokratische US-Senator Christopher Dodd wirft der US-Notenbank vor, sie habe ihre Aufsichtspflichten in der Hypothekenkrise verletzt. Viel zu lang und auch missbräuchlich seien riskante Kredite an Subprime-Kunden ausgegeben worden, ohne deren Fähigkeit zur Rückzahlung zu überprüfen
24. Mai 2007: Die OECD nennt als Risiken für die Weltwirtschaft weiter mögliche Turbulenzen auf den Rohstoffmärkten und Instabilitäten an den Hypotheken- und Kapitalmärkten
ggr/cri
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