04.04.2014 19:28:00

Hypo Alpe Adria - EZB-Entscheidung: Kein Geld mehr "über Nacht"

Die Hypo Alpe Adria ist von der Europäischen Zentralbank (EZB) von deren Spitzenrefinanzierungsfazilität ausgeschlossen worden. Das bedeutet, ihre Anleihen dürfen nicht mehr der Refinanzierung dienen. Die Laufzeit dieser Finanzierungsart: "Über Nacht". Auch von der Teilnahme an geldpolitischen Refinanzierungsgeschäften wurde die Bank ausgeschlossen, hieß es Freitagabend in einer Pflichtmitteilung.

Prinzipiell können Geschäftspartner die Spitzenrefinanzierungsfazilität nutzen, um sich von den nationalen Zentralbanken Übernachtliquidität gegen notenbankfähige Sicherheiten zu beschaffen, heißt es im Amtsblatt der Europäischen Union. Die zu verkaufenden Töchter am Balkan sind nicht betroffen.

Das verstaatlichte Institut teilte weiters mit, dass nicht fundierte Bankschuldverschreibungen (Senior Unsecured Bonds) ihres Spitzeninstituts - also der Hypo Bank International - "bis auf Weiteres" nicht als Sicherheiten für geldpolitische Operationen herangezogen werden dürfen. Das heißt, hält eine andere Bank solcherlei Scheine, könne ihr diese nicht als Sicherheit dienen.

Die Hypo hält fest, dass "von ihr aktuell keine derartigen Refinanzierungsfazilitäten bei der EZB genutzt werden und daher keine negativen Auswirkungen auf die Liquiditätssituation der Bank zu erwarten" seien. Die Maßnahmen beträfen zudem die österreichische Mutter (Hypo Bank International) nicht aber die Töchter im Ausland - die bekanntlich zu verkaufen sind.

Die Töchter haben auch weiterhin Zugang zur Spitzenfinanzierungsfazilität der EZB, wie es aus der Bank zur APA auf Anfrage hieß. Aus dem Finanzministerium verlautete, es sei "entscheidend", dass das Balkannetzwerk nicht betroffen sei. Die Verkaufsaussichten wären im Falle, dass auch die Tochter betroffen wären, natürlich weit gesunken.

Der EZB-Rat begründete die Entscheidung laut Hypo, die diese Nachricht von der heimischen Notenbank mitgeteilt bekommen hatte, damit, dass die Bank die erneute Unterschreitung der regulatorischen Kapitalvorschriften angezeigt hatte - also ihren neuerlichen Staatsgeldbedarf veröffentlichte. Gestern wurde bekanntgegeben, dass bei der Hauptversammlung am 9. April eine Kapitalerhöhung über 750 Mio. Euro beschlossen wird, mit der die Bank wieder ausreichend kapitalisiert sei. Insgesamt braucht die Hypo aber 1,43 Mrd. Euro - heuer, bis September. Die Republik hat eine Milliarde im Budget, erwartet sich nach der heutigen Entscheidung laut Finanzministerium "keinen neuen Kapitalbedarf".

(Schluss) phs/cri

WEB http://www.hypo-alpe-adria.com http://www.ecb.int

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