Geschäftserholung |
14.07.2021 17:55:00
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HUGO BOSS verdoppelt Umsatz im 2. Quartal - HUGO BOSS-Aktie geht deutlich fester aus dem Handel
Vor allem im ersten Halbjahr haben viele Unternehmen unterschiedlichster Branchen unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelitten. HUGO BOSS äußerte sich nun zuversichtlich, dass sich die allgemeine Erholung des Geschäfts auch im zweiten Halbjahr 2021 fortsetzen werde.
Der Konzernumsatz soll 2021 um währungsbereinigt 30 bis 35 Prozent steigen von 1,946 Milliarden Euro im Vorjahr. Alle Regionen sollen zum Wachstum beitragen. Das EBIT erwartet der Konzern 2021 zwischen 125 Millionen bis 175 Millionen Euro nach minus 236 Millionen Euro im Vorjahr.
Den Halbjahresbericht will das Unternehmen am 4. August veröffentlichen.
HUGO BOSS-Rally geht weiter - Anleger ermutigt von Jahreszielen
Bei den Anlegern von HUGO BOSS ist die Jahresprognose des Modekonzerns gut angekommen. Die seit Monaten stark gefragten Aktien legten am Mittwoch nach Eckdaten zum zweiten Quartal, die auf dem Weg aus der Corona-Krise zuversichtlicher stimmen, zeitweise um mehr als sechs Prozent zu. Zum Handelsende bröckelten die Gewinne via XETRA jedoch auf nur noch 2,13 Prozent bei 50,86 Euro ab. Der Kurs setzte sich von der 50-Euro-Marke nach oben ab und festigte das höchste Niveau seit fast zwei Jahren. Seit Jahresbeginn haben die Aktien nun etwa 90 Prozent zugelegt.
Im zweiten Quartal gelang dem Unternehmen ein deutlicher Umsatz- und Ergebniszuwachs im Vergleich zum von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahr. Der Modekonzern blickt nun wieder zuversichtlicher nach vorn und wagte erstmals wieder eine Jahresprognose. Der Umsatz soll währungsbereinigt um 30 bis 35 Prozent steigen, operativ wird ein Gewinn von 125 bis 175 Millionen Euro angepeilt.
Analyst Volker Bosse von der Baader Bank lobte in einer am Mittwoch vorliegenden Studie die starken Resultate des Modekonzerns. Das zweite Quartal habe alle Erwartungen übertroffen, das operative Ergebnis sei mit 42 Millionen Euro etwa doppelt so hoch gewesen wie der Analystenkonsens. Laut seinem Kollegen Christian Salis von der Privatbank Hauck & Aufhäuser zeigt dies, dass sich die Wiederöffnung schneller und stärker auswirkt als gedacht und bei der Nachfrage nach Premium-Bekleidung auf Seiten der Verbraucher Nachholbedarf besteht.
Auch der Ausblick klingt laut Baader-Analyst Bosse sehr zuversichtlich, hier liege der Analystenschnitt aber bereits innerhalb der Zielbänder des Unternehmens. Den Umsatzanstieg erwarte der Konsens mit 30 Prozent am unteren Ende und den operativen Gewinn mit etwa 150 Millionen Euro in der Mitte der von HUGO BOSS genannten Spanne. Ein Börsianer sah die Ziele denn auch eher konservativ angesichts des bisher verzeichneten Aufschwungs.
Bosse blickt nun gespannt voraus auf die finalen Zahlen, die Anfang August mit einem Investorentag einher gehen sollen. Dann werde sich der neue Konzernchef Daniel Grieder wohl zu seinen Initiativen äußern, mit denen er das Wachstum vorantreiben will. "Aus unserer Sicht sollte er die richtigen Kompetenzen und frische Ideen mitbringen, um die Markenwahrnehmung zu verbessern - insbesondere im Bereich Casualwear und bei jüngeren Kunden", gibt sich der Baader-Experte auch dafür optimistisch.
Die HUGO BOSS-Aktie ist seit November, als sich die baldige Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen das Coronavirus erstmals abzeichnete, nach mehreren abwärts gerichteten Jahren auf einem steilen Erholungspfad. Konnten die Aktien im Pandemie-Tief seinerzeit noch für weniger als 20 Euro erstanden werden, so sind sie nun das Zweieinhalbfache wert - und bislang in diesem Jahr der beste MDAX-Wert. Händler wiesen vor dem Hintergrund des starken Laufs aber auch auf die Gefahr hin, dass Anleger zu Gewinnmitnahmen neigen könnten.
Auf dem Weg zum Corona-Tief unter 20 Euro, das zuerst beim Pandemie-Crash im März 2020 erreicht wurde und sich einige Monate später im Herbst nochmals wiederholte, gab es bei der HUGO BOSS-Aktie über Jahre hinweg nichts zu holen: Im Kurs-Chart hatte sich der Preis von 80 Euro im Jahr 2018 im Tief geviertelt. Der Rekord aus dem Jahr 2015 lag sogar knapp über 120 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX Broker)
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