Handelskrieg im Fokus 31.12.2019 13:47:00

Huawei noch gut im Geschäft - Aber schwieriges neues Jahr erwartet

Huawei noch gut im Geschäft - Aber schwieriges neues Jahr erwartet

Der Zuwachs auf 850 Milliarden Yuan, umgerechnet 108 Milliarden Euro, war "etwas weniger als unsere anfänglichen Vorhersagen", sagte Huawei-Chef Eric Xu am Dienstag in einer Neujahrsbotschaft an die 190 000 Mitarbeiter. Im Vorjahr waren die Einnahmen um 19,5 Prozent gestiegen.

Der größte Netzwerkausrüster und zweitgrößte Smartphone-Hersteller der Welt blickt auf das komplizierteste Jahr seiner 32-jährigen Geschichte zurück. Die USA gehen massiv gegen Huawei vor und werfen dem Unternehmen mögliche Spionage vor, ohne bislang öffentlich Beweise dafür vorgelegt zu haben. So wurde Huawei auf eine schwarze Liste gesetzt und als Gefahr für die nationale Sicherheit eingestuft, die Kooperation mit US-Firmen wurde beschränkt.

Auch drängen die USA ihre Partner wie Deutschland und andere Staaten, bei Ausbau ihrer Mobilfunknetze auf den schnellen 5G-Standard keine Technik von Huawei einzusetzen. In seiner Botschaft äußerte Xu die Erwartung, dass das Unternehmen auch im neuen Jahr auf der schwarzen Liste bleiben wird. "Es wird ein schwieriges Jahr für uns."

Das Wachstum werde auch geringer als in der ersten Jahreshälfte 2019 ausfallen, was dem Rest des auslaufenden Jahres noch Schwung gegeben habe. "Überleben ist unsere erste Priorität." Der Huawei-Vorsitzende kündigte an, die eigenen Systeme für seine Huawei Mobile Services (HMS) energisch auszubauen.

Wegen der Handelsbeschränkungen kann Huawei beispielsweise bei seinem neuesten Smartphone Mate 30 nicht auf Googles Betriebssystem Android zurückgreifen. Auf diesem Grund treibt das Unternehmen die Entwicklung seines eigenen Betriebssystems beschleunigt voran. Xu berichtete, trotz aller Probleme habe Huawei im auslaufenden Jahr 240 Millionen Smartphones ausgeliefert - 17 Prozent mehr als 2018.

Ein weiteres Problem für Huawei sind verschiedene Strafverfahren in den USA. Auch steht die Finanzchefin und Tochter des Unternehmensgründers, Meng Wanzhou, seit mehr als einem Jahr in Kanada unter Hausarrest, während die USA sich um ihre Auslieferung bemühen. Ihr wird Bankbetrug im Zusammenhang mit der Umgehung der Sanktionen gegen den Iran vorgeworfen.

PEKING (dpa-AFX)

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Bildquelle: testing / Shutterstock.com

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