Hot Stock der Wall Street: Enbridge

von Tim Schäfer, Euro am Sonntag

Es entsteht der größte Energie­infrastruktur-Anbieter Nordamerikas. Auf ­Enbridge-Aktionäre entfällt nach dem Deal 57 Prozent des neuen Konglomerats, auf Spectra 43 Prozent. Lange Zeit galten Pipeline-Betreiber als resistent gegenüber Ölpreisschwankungen, weil ihre Verträge mit Förderunternehmen lange laufen. Doch hat der Ölpreiskollaps auch ihre Aktien abstürzen lassen. ­Etliche ihrer Kunden stehen kurz vor der Insolvenz.

Enbridge und Spectra betonen, dass ihre Kunden zu 93 Prozent eine gute Bonität haben. Der Hauptsitz bleibt in Calgary, das Ruder übernimmt der jetzige Enbridge-Boss Al Monaco. Er hat versprochen, die Dividende im nächsten Jahr um 15 Prozent zu erhöhen. Bis zum Jahr 2024 soll sie zwischen zehn und zwölf Prozent jährlich klettern. Schon jetzt ist die Rendite ordentlich. Die Aktie wird eine Dividendenperle, sofern die Pläne umgesetzt werden. Es soll im Zuge der Fusion kräftig gespart werden, zudem stehen viele Assets vor dem Verkauf.

Enbridge

Branche: Energie
Firmensitz: Calgary (Kanada)
Börsenwert: 36,4 Mrd. €

Tim Schäfer ist Journalist und schreibt seit 1998 über Börse, Aktien und Unternehmen. Seit 2006 lebt der studierte Diplom-Betriebswirt und DVFA-Aktienanalyst in New York und berichtet von dort über die Geschehnisse an der Wall Street, unter anderem für Euro am Sonntag. Bekannt ist Schäfer für seine Berichterstattungen über kleine Nebenwerte.