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Corona-Notprogramm 22.12.2021 13:31:00

Holzmann: EZB bei Geldpolitik "noch nicht auf die Bremse gestiegen"

Holzmann: EZB bei Geldpolitik "noch nicht auf die Bremse gestiegen"

"Man ist vom Gas runtergegangen, man ist noch nicht auf die Bremse gestiegen", sagte Holzmann am Mittwoch bei der Vorstellung der OeNB-Konjunkturprognose für Österreich. Die EZB habe "nicht den Aufschwung abbremsen" wollen.

Der EZB-Rat hat Mitte Dezember beschlossen, die PEPP-Anleihenzukäufe mit Ende März 2022 zu beenden. Der Leitzins wurde auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent belassen. Nach dem Auslaufen der EZB-Anleihenkäufe sollen in der Eurozone fällige Tilgungsbeträge noch bis mindestens Ende 2024 reinvestiert werden.

Für Holzmann hat das Eurosystem seit Gründung der Gemeinschaftswährung "sein Preisstabilitätsmandat erfüllt". Die HVPI-Inflationsrate lag im Euroraum im Coronajahr 2020 bei 0,3 Prozent und soll heuer aufgrund stark gestiegener Energiepreise auf 2,6 Prozent klettern. Für 2022 ist ein Anstieg der Teuerung auf 3,2 Prozent prognostiziert. "Aber wie bei all diesen Dingen man steht bereit mehr zu tun, so die Werte kommendes Jahr anderes aufzeigen", sagte der OeNB-Gouverneur.

Wenn die Inflationsraten nicht so zurückgehen sollten wie erwartet, "dann sind die Alarmglocken schrillend", sagte Holzmann. "Wir können im Rat jederzeit die Käufe, die noch ausstehend sind im APP (Asset Purchase Programme, Anm.), kürzen oder aussetzen." Das wäre dann auch ein Preissignal an die Märkte, weil man festgelegt habe, dass nach der Beendigung der Käufe die Zinsen erhöht werden. "Im Extremfall" wäre es möglich, noch in diesem Jahr die Käufe auszusetzen und Ende des Jahres oder zu Beginn des nächsten Jahres die Zinsen zu erhöhen.

Sollte die Inflation "extrem, extrem, ansteigen, dann könnte man sich "durchaus auch vorstellen, die Zinsen vorher zu erhöhen und nicht zu warten, bis man die Käufe auslaufen lässt um die Märkte nicht zu beunruhigen", sagte Holzmann. Da diese Möglichkeit nicht viel Zuspruch im Rat bekommen habe, sie das aber nicht sehr wahrscheinlich.

Für 2023 und 2024 wird ein Rückgang der Inflationsrate in der Eurozone auf jeweils 1,8 Prozent erwartet. Mittelfristig strebt die Europäische Zentralbank eine Inflationsrate von 2 Prozent an. Wenn die Inflation wieder auf 1,8 Prozent sinke, sei die Differenz zum Inflationsziel "nicht so groß", sagte Holzmann. Es gebe im EZB-Rat aber Differenzen zu Aufwärtsrisiken bei der Inflation. "Über mein Verhalten bei der Sitzung gebe ich keine Auskunft", sagte der EZB-Rat und OeNB-Gouverneur.

"Die Inflationsdynamik im ersten Jahr hat uns überrascht", so Holzmann. Der Öl- und Gaspreisanstieg sowie Lieferkettenunterbrechungen und Computerchipmangel hätten die Inflation angetrieben. Man sollte bei der Inflation "sehr wachsam sein".

cri/ivn

WEB http://www.ecb.int

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