Hoher Quartalsverlust |
21.02.2017 14:35:00
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HSBC-Papiere fallen tief: Brexit & Co. belasten
Der Konzernumbau, mit dem die Kosten langfristig weiter gedrückt werden sollen, belastete das Ergebnis zwischen Oktober und Ende Dezember mit rund einer Milliarde Dollar. Die Bank musste bereits im dritten Quartal einen Verlust hinnehmen. Über das gesamte Jahr gesehen konnte die HSBC aber noch einen Überschuss von 1,3 Milliarden Dollar ins Ziel retten. 2015 waren es allerdings noch 12,6 Milliarden Dollar. Bereinigt um Sonderkosten und vor Steuern fiel der Gewinn mit 19,3 Milliarden Dollar praktisch so hoch aus wie im Vorjahr.
DIVIDENDE UND AKTIENRÜCKKAUF
Dank des Verkaufs von Sparten und einer Verringerung der Risiken war die Kapitalausstattung Ende 2016 dagegen deutlich besser als das Jahr davor - ein Zeichen für die Krisenfestigkeit einer Bank. Die Kernkapitalquote (CET1) stieg von 11,9 auf 13,6 Prozent. Damit steht die HSBC besser da als etwa die Deutsche Bank, die zuletzt auf 11,9 Prozent kam.
Die HSBC schüttet daher weiter hohe Gewinnbeteiligungen an die Aktionäre aus und will zudem den Aktienrückkauf forcieren. In der ersten Hälfte des Jahres sollen eigene Anteile für eine weitere Milliarde Dollar zurückgekauft werden.
Die HSBC ist die mit Abstand wertvollste europäische Bank. Sie ist weltweit aktiv und hat wegen ihrer Historie als Hongkong and Shanghai Banking Corporation vor allem ein starkes Standbein in Asien. Sie ist damit weniger Abhängig von Europa als viele Rivalen.
HSBC-AKTIE UND WEITERE BANKENPAPIERE UNTER DRUCK
Der HSBC-Gewinneinbruch sorgte branchenweit für Mollstimmung. Vor allem die Aktienkurse britischer Banken fielen.
Um die Mittagszeit büßte die HSBC-Aktie knapp 7 Prozent ein - damit war sie abgeschlagenes Schlusslicht im Londoner Leitindex FTSE 100. Allerdings war das Papier in den Monaten zuvor auch sehr gut gelaufen: Zum Wochenauftakt hatte die Aktie den höchsten Stand seit August 2013 markiert; alleine seit dem im Juni 2016 erreichten Tief stand ein Kursplus von gut 80 Prozent zu Buche.
GEWINNEINBRUCH LÄSST MARKTERWARTUNGEN SINKEN
Der Vorsteuergewinn der Briten sei im vergangenen Jahr um fast zwei Drittel eingebrochen und habe die Erwartungen verfehlt, monierte ein Händler. Verantwortlich dafür seien niedrigere Zinserträge und Gebühreneinnahmen gewesen. Gary Greenwood vom Analysehaus Shore Capital Markets zeigte sich ebenfalls enttäuscht von den Jahresresultaten.
Analyst Jason Napier von der schweizerischen Großbank UBS rechnet angesichts des "schwachen Gewinntrends" im Schlussquartal nun mit sinkenden Markterwartungen. Die schwächeren Erträge überlagerten die angekündigten weiteren Aktienrückkäufe, erklärte Goldman-Analyst Martin Leitgeb.
BANKENINDEX EINZIGER VERLIERER IM STOXX EUROPE 600
Im marktbreiten Index Stoxx Europe 600 war der Subindex der Banken mit gut 1 Prozent Minus einziger Verlierer. Die Anteilsscheine der heimischen HSBC-Wettbewerber Standard Chartered und Royal Bank of Scotland verloren 1 beziehungsweise 0,5 Prozent.
Besser hielten sich die Titel der nichtbritischen Konkurrenz. Für die Papiere von Banco Santander und Banco Bilbao aus Spanien ging es nur moderat bergab. Gleiches galt im deutschen Leitindex DAX für die Papiere der Deutschen Bank und der Commerzbank./zb/she/gl/tih/das
LONDON (dpa-AFX)
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