Träge Weltwirtschaft 20.02.2024 17:28:00

HHLA-Aktie dennoch leicht fester: Ergebnis in 2023 deutlich verschlechtert - Verdi ruft abermals zu Protesten gegen MSC-Deal auf

HHLA-Aktie dennoch leicht fester: Ergebnis in 2023 deutlich verschlechtert - Verdi ruft abermals zu Protesten gegen MSC-Deal auf

Nach vorläufigen Zahlen beträgt der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) 109 Millionen Euro, wie die Hamburger Hafen und Logistik AG am Montagabend mitteilte. Das Ergebnis habe damit unterhalb der erwarteten Bandbreite von 115 Millionen bis 135 Millionen Euro gelegen. Im Geschäftsjahr 2022 hatte der Gewinn 220 Millionen Euro betragen.

Der Umsatz sank um 8,3 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro. "Im Jahr 2023 belasteten der Krieg in der Ukraine, geopolitische Spannungen, hohe Inflation und gestiegene Zinsen die Weltwirtschaft und trübten die konjunkturelle Entwicklung im Jahresverlauf zunehmend ein", erklärte HHLA-Chefin Angela Titzrath. Dies habe sich auf die gesamte Logistikbranche und das Geschäft der HHLA ausgeweitet. "Wir setzen unsere Investitionen in die Automatisierung zur Steigerung der Effizienz konsequent um und treiben unsere Aktivitäten zum Ausbau nachhaltiger und vernetzter Logistiklösungen weiter voran."

Beim konzernweiten Containerumschlag verzeichnete die HHLA einen Rückgang um 7,5 Prozent auf 5,9 Millionen Standardcontainer (TEU). An den Hamburger Containerterminals belief sich der Rückgang auf 6,3 Prozent. Das Transportvolumen verringerte sich um 5,4 Prozent auf 1,6 Millionen TEU. Die vollständigen Geschäftszahlen will die HHLA am 21. März vorlegen.

Verdi ruft erneut zu Protesten gegen MSC-Deal auf

Die Gewerkschaft Verdi macht weiter Front gegen den Einstieg der weltgrößten Reederei MSC beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA und ruft für Mittwoch (17.00 Uhr) zu weiteren Protesten auf. Die Demonstration habe das Ziel, die ablehnende Haltung gegenüber der Privatisierung nachdrücklich zu unterstreichen, teilte die Gewerkschaft mit. Der Demonstrationsmarsch starte in der Speicherstadt vor der Konzernzentrale der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und soll bis zur Wirtschaftsbehörde führen. Im September 2023 waren bereits rund 2500 Menschen gegen den umstrittenen Deal auf die Straße gegangen. Außerdem hatten im November HHLA-Beschäftigte aus Protest in einem wilden Streik einen Tag die Arbeit niedergelegt.

Hamburgs rot-grüner Senat hat den vereinbarten Einstieg des Hapag-Lloyd-Rivalen bei der HHLA inzwischen offiziell beschlossen und eine entsprechende Drucksache an die Bürgerschaft weitergeleitet, die den Deal im Mai abschließend beschließen könnte. Die Stadt und die italienische Mediterranean Shipping Company (MSC) mit Sitz in Genf wollen die HHLA künftig als Gemeinschaftsunternehmen führen, bei dem die Stadt eine Mehrheit von 50,1 Prozent hält. Bislang gehören der Stadt rund 70 Prozent der börsennotierten HHLA, die in ihrer bisherigen Form bis Ende 2026 bestehen bleiben soll.

Die HHLA-Aktie zeigt sich via XETRA 0,48 Prozent höher bei 16,80 Euro.

/akl/DP/mis

HAMBURG (dpa-AFX)

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Bildquelle: HHLA

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