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Stichwort 18.12.2015 14:47:41

Hexensabbat - der große Verfallstag an den Terminbörsen

Vom "großen Verfall" sprechen Börsianer dann, wenn der letzte Handelstag aller vier Derivate-Typen, also der Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien, auf den gleichen Tag fällt.

Insgesamt gibt es jährlich vier große Verfallstermine, und zwar jeweils am dritten Freitag der Monate März, Juni, September und Dezember. Zu diesen Terminen können Aktienkurse und auch Indizes ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten kräftig hin und her schwanken. Wegen der mitunter wilden Zuckungen an den Märkten wurde der Begriff "Hexensabbat" geprägt. Stärkere Kursausschläge an solchen Tagen gibt es vor allem bei Aktien-Schwergewichten in den entsprechenden Indizes.

Hinter diesen Schwankungen stehen Spekulanten, deren Frist zur Verwirklichung ihrer Derivategeschäfte abläuft. Große Marktteilnehmer wie Fonds- oder Vermögensverwalter versuchen im Vorfeld, die aktuellen Kurse auf jene Preise zu treiben, bei denen sie an der Terminbörse engagiert sind. Entsprechend kommt es in der Regel binnen Minuten zu hohem Handelsvolumen und deutlichen Kursschwankungen. Kleinanleger können bei diesem "Hexentreiben" kaum kursbewegend eingreifen.

Zur Mittagszeit um 12.00 Uhr, beim sogenannten Fixing, verfallen zunächst die Index-Optionen und -Futures von EuroSTOXX und STOXX an der Eurex. Um 13.00 Uhr verfallen in der Mittagsauktion die Futures und Optionen auf den DAX und den TecDAX und fünf Minuten später die auf den MDAX.

Erst gegen Handelsschluss desselben Tages laufen dann die Optionen und Futures auf die einzelnen Aktien aus. Dies gilt zudem nicht nur für die deutsche Terminbörse Eurex, sondern für die meisten großen Börsen weltweit. Während etwa die Derivate auf deutsche und französische Aktien an der Eurex ab 17.30 Uhr verfallen, ist das in der Schweiz bereits um 17.20 Uhr de Fall. In den USA gilt die Uhrzeit 15.30 Uhr und in Italien laufen sie bereits am Donnerstag aus.

/ck/ag/das

FRANKFURT (dpa-AFX)

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