Gewinn und Erlöse steigen 22.02.2018 14:32:00

Henkel-Aktie legt zu: Umsatz erstmals über 20 Milliarden Euro

Henkel-Aktie legt zu: Umsatz erstmals über 20 Milliarden Euro

2017 knackte der Persil-, Schwarzkopf- und Loctite-Hersteller erstmals in seiner Unternehmensgeschichte beim Umsatz die Marke von 20 Milliarden Euro. Auch beim Gewinn wurde eine neue Bestmarke erzielt. Die Dividende soll daher ebenfalls in neue Höhen klettern, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Ein Schönheitsfehler in der Bilanz war allerdings die Kosmetik-Sparte, die wegen des scharfen Wettbewerbs kaum voran kam.

Zulegen konnte Henkel vor allem durch Akquisitionen. Der größte Zukauf in der jüngeren Zeit war der des US-Waschmittelherstellers Sun Products für über 3 Milliarden Euro im Jahr 2016. Auch 2017 gingen die Düsseldorfer für insgesamt 2 Milliarden auf Einkaufstour. Der Umsatz stieg so um 7 Prozent auf 20 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft wuchs Henkel um gut 3 Prozent.

Die Aktie eroberte am Donnerstag den Spitzenplatz im Dax und gewann zuletzt 3,15 Prozent auf 109,70 Euro. Auf Sicht von zwölf Monaten weisen die Papiere damit aber immer noch ein Minus von rund 10 Prozent auf. Der Dax hingegen hat in diesem Zeitraum rund 3 Prozent gewonnen.

Analysten lobten am Donnerstag die Fortschritte bei der Profitabilität sowie das Wachstum im Klebstoff-Geschäft. Dass die Aktie im Branchenvergleich hinterher hinkt, hatten einige Experten auch damit begründet, dass sich der Markt zuletzt stark auf die Schwachstellen von Henkel konzentriert habe wie der Flaute im Beauty-Bereich.

Die Kosmetik-Sparte leidet unter der Konkurrenz von Wettbewerbern wie Unilever, Procter & Gamble oder L'Oreal. Auch Einzelhändler mit ihren Eigenmarken halten Henkel auf Trab. Preisdruck und Verdrängungswettbewerb machten ein Wachstum auf Jahressicht kaum möglich. Im vierten Quartal gingen die Umsätze sogar zurück. Vorstandschef Hans Van Bylen sprach von einer enttäuschenden Entwicklung. Gerade im Massengeschäft habe der Konzern Marktanteile verloren. Gut läuft es für Henkel hingegen mit Frisörartikeln.

Neue Produkte, ein besseres Marketing und ein neuer Chef sollen jetzt die Wende bringen. Im November hatte Henkel Jens-Martin Schwärzler zum Beauty-Vorstand berufen, der das Geschäft weiter vorantreiben soll. Einen Rückzug aus dem Beauty-Bereich, der für knapp ein Fünftel des Gesamtumsatzes steht, schloss Van Bylen aus.

Dafür kurbelte eine starke Nachfrage aus der Industrie das Geschäft mit Klebstoffen an. Die Sparte ist die wichtigste im Konzern und steuert knapp die Hälfte zum Gesamtumsatz bei. Aufträge kamen vor allem aus der Auto- und der Elektronikbranche. Auch bei Wasch- und Reinigungsmitteln lief es für Henkel weiter rund, woran auch die Traditionsmarke Persil einen großen Anteil hatte.

Kosteneinsparungen und Verbesserungen im Produktions- und Liefernetz brachten Henkel beim Ergebnis voran. Operativ verdiente Henkel 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Unter dem Strich stieg der Gewinn auch dank der US-Steuerreform um knapp 23 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Den Aktionären winkt nun eine Dividende von 1,79 Euro je Vorzugsaktie.

2018 will Henkel aus eigener Kraft um 2 bis 4 Prozent zulegen. Die bereinigte operative Marge, die 2017 bei 17,3 Prozent lag, soll sich auf über 17,5 Prozent verbessern. Beim bereinigten Gewinn je Aktie traut sich Henkel ein Plus von 5 bis 8 Prozent zu, was etwas weniger ist als die mittelfristige Zielspanne von 7 bis 9 Prozent. Ausschlaggebend hierfür seien die Unsicherheiten an den Währungsmärkten, insbesondere die Entwicklung des US-Dollar, wie es hieß./she/nas/das

DÜSSELDORF (dpa-AFX)

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Bildquelle: Ralph Orlowski/Getty Images,Henkel AG

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