Erwartungen übertroffen |
05.05.2020 18:04:41
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HelloFresh-Aktie mit Rekordhoch: HelloFresh schraubt Ausblick in Corona-Krise hoch
Vom Erlös sollen vor Sonderposten, Zinsen, Steuern und Abschreibungen nun 6 bis 10 Prozent als Gewinn übrig bleiben. Bisher standen 4 bis 5,5 Prozent bei der bereinigten Ebitda-Marge im Plan. Das starke Geschäft vom Jahresanfang setze sich aktuell auch im zweiten Quartal fort, Umsatzwachstum und Profitabilität lägen noch einmal höher als in den ersten drei Monaten, hieß es.
HelloFresh ist mit seinen per Paket verschickten Lebensmitteln zum Selberkochen ein Profiteur von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise, genau wie auch Essenslieferdienste. Seit dem Corona-Crash an den Börsen im Februar hat das Papier bereits fast um die Hälfte zugelegt und ist damit bester Wert im MDAX. Im laufenden Jahr können sich HelloFresh-Anleger über ein Kursplus von bisher 91 Prozent freuen, ebenfalls Bestwert. Schon seit Mitte vergangenen Jahres kennt die Aktie fast nur eine Richtung - nach oben.
Erste Eckdaten zu den ersten drei Monaten hatte HelloFresh bereits Ende März vorgelegt. Die Zahl der aktiven Kunden kletterte im Vorjahresvergleich um mehr als zwei Drittel auf 4,2 Millionen, die Zahl der versendeten Mahlzeiten wuchs noch etwas stärker auf gut 111 Millionen.
"Zusätzlich zu unseren ohnehin schon sehr starken ersten beiden Monaten des Jahres, haben wir in der zweiten Märzhälfte, mit der Entwicklung der Pandemie in unseren Märkten, eine weitere erhebliche Nachfrage gesehen", sagte Vorstandschef Dominik Richter laut Mitteilung.
Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 66,4 Prozent auf 699,1 Millionen Euro, vor allem dank des US-Geschäfts, dem größeren der beiden Sparten des Unternehmens. Das bereinigte operative Ergebnis lag bei 63,1 Millionen Euro, was einer Marge von 9 Prozent entsprach. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen auch operativ mit minus 26,1 Millionen Euro noch rote Zahlen geschrieben. Diesmal reichte es zwischen Januar und März aber auch unter dem Strich für einen Nettogewinn. Auf die Aktionäre entfiel ein Überschuss von 39,7 Millionen Euro nach 46,1 Millionen Euro Verlust ein Jahr zuvor.
So reagiert die HelloFresh-Aktie
Angehobene Jahresziele haben am Dienstag die Aktien des Kochboxenlieferanten HelloFresh auf ein Rekordhoch katapultiert. Das Papier sprang kurz nach dem Handelsstart prozentual zweistellig bis auf 36,60 Euro hoch. Zum Handelsende betrug das Plus via XETRA 9,95 Prozent auf 36,26 Euro.
Händler und Analysten lobten die "sehr starken Quartalszahlen" von HelloFresh. Der Anbieter zählt zu den wenigen Gewinnern der Corona-Krise. Ein insgesamt "solides erstes Quartal" attestierte etwa JPMorgan-Analyst Marcus Diebel dem endgültigen Zahlenwerk. Mit den zugleich hochgesteckten Jahreszielen sei der Konzern außerdem den hohen Markterwartungen gerecht geworden.
Beide Segmente, sowohl USA als auch International, hätten deutlich zum Umsatzwachstum beigetragen, wobei der US-Bereich mit einem Plus von über 80 Prozent besonders kräftig gewachsen sei, sagte ein Händler mit Blick auf die Quartalsentwicklung. Er hob zugleich die "solide Deckungsbeitragsmarge" hervor, die im ersten Quartal mit 28,8 Prozent zwar leicht unter dem Vorjahreswert von 29,0 Prozent gelegen habe, "aber immer noch sehr gut sei". Wegen Extra-Schutzmaßnahmen aufgrund der Covid-19-Gefahren habe er mit einem deutlich negativeren Einfluss auf die Marge gerechnet. "Die durchschnittlichen Analystenschätzungen dürften nach diesen starken Zahlen wohl steigen", erwartet er.
Barclays-Analystin Alvira Rao lobte ebenfalls die starke Geschäftsentwicklung beider HelloFresh-Segmente sowie die vor allem in den USA starke operative Profitabilität. Auch die Bilanz sei stark, kommentierte sie und verwies auf die Nettocash-Position zum Quartalsschluss. Wie HelloFresh berichtete, war der freie Barmittelfluss im ersten Quartal mit 111 Millionen Euro "stark positiv" und hatte "die ohnehin starke Liquidität" des Unternehmens bis zum Ende des Quartals auf knapp 300 Millionen Euro erhöht.
Die Erfolgsstory HelloFresh wurde 2017 von der Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet an die Börse gebracht. Im Mai 2019 stieg Rocket dann als Anteilseigner aus. Jüngst im März, inmitten der Corona-Krise, stieg die Aktie aus dem Kleinwerte-Index SDAX in den MDAX der mittelgroßen deutschen Börsentitel auf - und überraschte kurz darauf mit starken Eckzahlen zum ersten Quartal, die an diesem Dienstag nun präzisiert wurden. Das Unternehmen profitiert im Zuge der Corona-Krise davon, dass mehr Menschen daheim kochen.
/men/niw/jha/
BERLIN (dpa-AFX)
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