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09.11.2022 12:36:40
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Healthineers-Aktie legt zu: Siemens Healthineers verdient deutlich mehr
Damit wurden die Markterwartungen klar übertroffen. Analysten hatten laut einem im Auftrag des Unternehmens erstellten Konsens' mit 5,82 Milliarden Euro Umsatz und 977 Millionen Euro bereinigtem EBIT gerechnet. Vergleichbar belief sich das Wachstum auf 6,8 Prozent. Netto und nach Dritten kletterte der Gewinn auf 630 (Vorjahr: 462) Millionen Euro.
Im neuen Geschäftsjahr 2022/23 plant Siemens Healthineers mit einem vergleichbaren Wachstum von minus 1 bis plus 1 Prozent. Ohne das Corona-Testgeschäft, das im Schlussquartal noch einmal 232 Millionen Euro und im Gesamtjahr 1,5 Milliarden Euro Umsatz beisteuerte, dürfte das vergleichbare Wachstum 6 bis 8 Prozent erreichen.
Beim bereinigten Gewinn je Aktie will der Konzern im neuen Jahr 2,00 bis 2,20 Euro schaffen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 2,29 Euro erwirtschaftet. Damit lag das Ergebnis im Zielkorridor 2,25 bis 2,35 Euro. Auch beim vergleichbaren Wachstum blieb das Unternehmen mit 5,9 Prozent im Rahmen der selbst gesteckten Spanne von 5,5 bis 7,5 Prozent.
Die Aktionäre sollen eine Dividende von 95 Cent je Aktie bekommen - nach 85 Cent im Vorjahr. Die Analysten hatten 97 Cent prognostiziert.
Siemens Healthineers senkt Ziele in der Diagnostiksparte
Siemens Healthineers bekommt in der Labordiagnostik deutlichen Gegenwind zu spüren und setzt deshalb ein neues Sparprogramm auf. Zugleich wurden die mittelfristigen Ziele für das Geschäftsfeld gesenkt. Bis 2025 werde das vergleichbare Wachstum im Bereich Diagnostics nur zwischen 3 und 5 Prozent und nicht wie im vergangenen Jahr angekündigt zwischen 4 und 6 Prozent erwartet, heißt es in einer Analystenpräsentation des Unternehmens. Statt im mittleren Zehnerbereich wird die Marge nun zwischen 8 und 12 Prozent erwartet.
Siemens Healthineers machen im Geschäftsfeld Diagnostik, das Geräte und Reagenzien für Großlabore anbietet, erhöhte Kosten für Beschaffung und Logistik, aber auch Lieferkettenprobleme zu schaffen. Auch die Auslieferung der Laborplattform Atellica CI 1900 stockte in der Pandemie. Nun sollen bis 2025 die Kosten um 300 Millionen Euro runter. Dazu soll die Organisation verschlankt, die Forschung und Entwicklung auf klinische Anwendungen reduziert und auch die Atellica-Plattform vereinfacht werden. Auch soll die Lieferkette effektiver werden.
Siemens Healthineers-Aktien steigen etwas - Gute Zahlen versus Ausblick
Die wochenlange Erholung der Aktien ist nach der Vorlage von Geschäftszahlen am Mittwoch etwas ins Stocken geraten. Die Papiere des Medizintechnikherstellers hatten zwar im frühen Handel anfängliche Verluste schnell wettgemacht und waren um bis zu 4,8 Prozent in die Höhe geschnellt, doch zuletzt büßten die Anteilsscheine einen Großteil ihrer Tagesgewinne wieder ein. Der Konzern hatte mit seinen Resultaten für der abgelaufene Quartal positiv überrascht, beim Ausblick aber eher enttäuscht.Zuletzt stiegen die Anteilsscheine des Medizintechnikers um 1,6 Prozent auf 47,76 Euro und erreichten das höchste Niveau seit Mitte September. Damit setzten sie sich an die Spitze des DAX. Der deutsche Leitindex gab um 0,7 Prozent nach.
Siemens Healthineers geht für das gerade angelaufene Geschäftsjahr von einer Abschwächung der wirtschaftlichen Aktivitäten aus. Das Unternehmen erwartet ein sinkendes bereinigtes Ergebnis je Aktie und einen nahezu stagnierenden vergleichbaren Umsatz.
Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2022/23 impliziere insgesamt einen Gewinnrückgang, schrieb Analyst Sven Kürten von der DZ Bank. Die Hauptgründe seien ein schwaches Diagnostikgeschäft sowie steigende Finanzierungskosten.
Die Diagnostiksparte wird unter anderem von hohen Kosten sowie Lieferengpässen belastet. Die Einführung einer kleineren Version des Laborsystems Atellica verschob sich wegen der Pandemie. Siemens Healthineers kündigte daher eine Restrukturierung des Geschäftsbereichs an, die unter anderem eine Vereinfachung des Portfolios und der Strukturen vorsieht.
Analyst David Adlington von der US-Bank JPMorgan schrieb, der Jahresausblick decke sich mit den Erwartungen in Bezug auf den Umsatz, liege aber beim Gewinn je Aktie einschließlich Sondereffekten darunter.
Im letzten Jahresviertel verzeichnete Siemens Healthineers indes noch einmal ein starkes Schlussquartal. Der Medizintechniker habe besser als erwartet abgeschnitten, fuhr Adlington fort.
Trotz der jüngsten Erholung der Aktien vom Tief bei gut 40 Euro Ende September hinken die Papiere dem DAX seit Jahresbeginn gerechnet noch hinterher. In dieser Betrachtung steht ein Minus von 27 Prozent zu Buche, während der Leitindex "nur" 14 Prozent verloren hat.
Aus charttechnischer Sicht hingegen hat sich das Bild dank der Kursgewinne in den letzten Tagen etwas aufgehellt. So notieren die Papiere mittlerweile komfortabel über den 21- und den 50-Tage-Durchschnittslinien, welche die kurz- beziehungsweise mittelfristigen Trends beschreiben. Allerdings bewegt sich Aktienkurs bereits seit Anfang März unter der viel beachteten 200-Tage-Linie als Maßstab für die langfristige Entwicklung.
FRANKFURT (Dow Jones) / dpa-AFX
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