Wegen Ladenschließungen 27.03.2020 18:07:00

H&M will für Shops in Deutschland und Großbritannien Mietzahlung stoppen - Aktie gibt nach

H&M will für Shops in Deutschland und Großbritannien Mietzahlung stoppen - Aktie gibt nach

In einem Schreiben habe das Unternehmen seine Vermieter darum gebeten, Bedingungen zuzustimmen, mit denen es die Mietzahlung bei einmonatiger Vorankündigung einstellen könnte, berichtete die "Financial Times" am Freitag. Voraussetzung sei, dass "die Handelsbedingungen bis zum 24. Juni 2020 nicht wieder auf ihr Ausgangsniveau von vor der Covid-19-Krise zurückgekehrt sind".

Großbritannien ist für H&M der drittgrößte Markt. Wie in vielen anderen europäischen Ländern sind dort wegen der Ausbreitung des Coronavirus vorsorglich alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte geschlossen. H&M hatte am vergangenen Wochenende sämtliche der mehr als 300 Filialen auf der Insel dichtgemacht. Weltweit sind von den Schließungen nach Angaben des Modehändlers vom vergangenen Montag mehr als 3400 der über 5000 H&M-Filialen betroffen.

Mietzahlungsstopp in Deutschlan

Nach adidas und Deichmann hat auch die Modekette H&M angekündigt, die Mietzahlungen für die 460 derzeit geschlossenen Filialen in Deutschland vorläufig auszusetzen. Das Unternehmen habe die Vermieter bereits in der vergangenen Woche über diesen Schritt informiert, sagte eine Unternehmenssprecherin am Freitag. Derzeit würden alle Unternehmensaktivitäten von H&M mit dem Ziel der Kosten- und Risikominimierung auf den Prüfstand gestellt. Das Unternehmen hoffe aber, bald mit den Vermietern eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden.

Der Vorstoß von H&M dürfte im Erfolgsfall nicht ohne Konsequenzen bleiben: Wenn die Vermieter in Großbritannien der Bitte des Modehändlers nachkämen, könnte ihnen eine Flut weiterer Mietstopp-Ersuche ins Haus flattern, gab ein Einzelhandelsexperte gegenüber der "Financial Times" zu bedenken. "Andere Läden, die im selben Segment wie H&M unterwegs sind, werden dann nachziehen."

Am Vortag hatte bereits die "Bild"-Zeitung über den Sportartikelhersteller adidas berichtet, der ebenfalls seine Mietzahlungen temporär in all jenen Ländern aussetzen will, wo die Läden geschlossen sind.

Diese Entwicklung könnte die Gewerbeimmobilienbranche zunehmend unter Druck setzen. Erst am Donnerstag hatte die NordLB ihr Kursziel für den auf Einkaufszentren spezialisierten Immobilieninvestor Deutsche Euroshop halbiert. Durch den Rückgang der Mieteinnahmen im Zuge der behördlichen Schließungen der Geschäfte sei das Unternehmen direkt betroffen, schrieb der Experte. Je länger die Schließungsphase anhalte, desto stärker könnte auch die Leerstandsquote steigen. Für Umsatz und Ergebnis der Deutschen Euroshop rechnet er in diesem Jahr mit deutlichen Bremsspuren.

Die Hamburger wollen denn auch die Dividende in diesem Jahr streichen. Es seien mittlerweile alle Center aus dem Portfolio betroffen, hieß es Mitte März.

Die Aktie von H&M gab an der Börse in Stockholm schlussendlich 5,38 Prozent auf 123 SEK nach.

STOCKHOLM (dpa-AFX)

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Bildquelle: H&M

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