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14.03.2015 09:26:30

Griechischer Verteidigungsminister fordert Schuldenschnitt - Bericht

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der griechische Verteidigungsminister Panos Kammos fordert einen Schuldenschnitt für sein Land. In einem Interview mit der Bild-Zeitung (Samstagsausgabe) sagte der rechtspopulistische Politiker, Griechenland könne nicht "ständig alte Schulden mit neuen Schulden ausgleichen, das hilft uns einfach nicht."

   Griechenland brauche kein drittes Hilfspaket. "Was wir brauchen, ist endlich ein Schuldenschnitt, wie Deutschland ihn 1953 bei der Schuldenkonferenz in London auch bekommen hat", sagte der Gründer der rechtspopulistischen Partei Unabhängige Griechen (Anel) auf die Frage, ob Griechenland das Geld ausgehe und das Land ein drittes Hilfspaket benötige. "Die Austeritätspolitik ist der falsche Weg."

   Eine Entschädigung forderte Kammos auch für die Einnahmen, die Griechenland durch die Sanktionen Europas gegen Russland wegen der Ukraine-Krise entgehen. "Fast 70 Prozent unserer landwirtschaftlichen Exporte gehen dorthin." Auch der Tourismus aus Russland sei eine wichtige Einnahmequelle. Kammos drohte unverhohlen damit, Europa die Unterstützung bei den Sanktionen gegen Russland zu entziehen, sollte es keine Entschädigungen erhalten. "Ansonsten können und wollen wir uns nicht an Sanktionen gegen Russland beteiligen, die allein unserer Wirtschaft schaden." Voraussichtlich im Sommer könnte die Europäische Union über eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland beraten. Innerhalb der Gemeinschaft ergibt sich aber derzeit keine klare Linie, eine Situation, die Griechenland auszunutzen versucht.

   Kammos warf zudem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) vor, einen psychologischen Krieg gegen sein Land zu führen und die Beziehungen zwischen beiden Ländern zu vergiften. Kammos sprach dabei Schäuble das Recht ab, von Griechenland eine Bekämpfung der Korruption im Land zu verlangen. "Wir Griechen erinnern uns ganz genau, dass Herr Schäuble sein Amt als Parteivorsitzender aufgeben musste, weil er in einen Fall von Bestechung verwickelt war." Kammos erinnerte damit an die CDU-Parteispendenaffäre der Regierung Helmut Kohl aus den 1990er Jahren, in deren Gefolge Schäuble Anfang 2000 sein Amt als Parteivorsitzender zur Verfügung stellte.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   March 14, 2015 03:55 ET (07:55 GMT)

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