20.06.2015 17:04:00
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Griechenland - OeNB-Chef Nowotny warnt vor Staatspleite und Grexit
"Die Banken und die Geldversorgung brechen zusammen", sagte Nowotny im "Kurier" (Sonntagsausgabe) zu den Folgen eines Grexits, wie die Zeitung vorab mitteilte. Es bestünde die Gefahr "unkontrollierbarer wirtschaftlicher Eskalation", warnt er. "Soziale Unruhen wären die Folge". Die Eurozone und die südlichen Länder Italien, Spanien und Portugal würden einen Grexit aber überstehen. "Die Märkte sehen Griechenland als Sonderfall", so Nowotny.
Aus der Sicht der Nationalbank-Chefs dauern die Beratungen solange, weil es eine "schwierige gesamtgesellschaftliche und politische Kosten-Nutzen-Rechnung" gebe. Ein Chaos in Griechenland würde eine gefährliche Situation für Europa insgesamt bedeuten. "Das ergibt sich schon angesichts der geopolitischen Lage Griechenlands."
Österreich wäre von einem Grexit mit 5 bis 6 Mrd. Euro betroffen, davon 1,6 Mrd. Euro über bilaterale Kredite und 3,7 Mrd. Euro über den Rettungsschirm EFSF. Allerdings: "Für die EU und EZB insgesamt sind die Zahlen natürlich höher", wird Nowotny zitiert. Griechenland sitzt auf einem Schuldenberg von 320 Mrd. Euro, das sind 180 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung.
(Schluss) pro/tsc
WEB http://www.oenb.at/ http://www.ecb.int
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