Grexit sei "keine Option" |
26.03.2015 15:02:45
|
Griechenland erwartet Einigung mit Geldgebern kommende Woche
Er erwarte Anfang kommender Woche sowohl eine Einigung "zu dem Reformpaket, das von der griechischen Regierung vorgeschlagen wird, als auch über den Fluss der Finanzierung", sagte Wirtschaftsminister Stathakis. Er verwies dabei auch auf das Treffen von Regierungschef Alexis Tsipras mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag in Berlin. "Seit den Gesprächen ist das politische Klima ausgezeichnet."
Die griechische Regierung hatte angekündigt, bis "spätestens Montag" eine von den Geldgebern geforderte Liste mit Reformen vorzulegen. Im Anschluss könnte dann ein Treffen der Euro-Finanzminister stattfinden, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden.
Die linksgeführte Regierung hatte nach ihrem Amtsantritt Ende Januar eine Abschwächung des bisherigen Spar- und Reformkurses verlangt. Seit Wochen streiten beide Seiten deshalb über die Bedingungen für die weitere finanzielle Unterstützung. Zwar wurde Ende Februar das Hilfsprogramm für Athen nochmals bis Ende Juni verlängert, Zahlungen hat die griechische Regierung aber bisher nicht erhalten. Die Haushaltslage hat sich wegen sinkender Steuereinnahmen in den vergangenen Monaten nochmals deutlich verschlechtert. Nach Einschätzung von Finanzexperten dürfte Griechenland deshalb voraussichtlich im April das Geld ausgehen.
Aus seinem laufenden Hilfsprogramm stehen für Athen noch 1,8 Miliarden Euro zur Verfügung. Zudem kann Griechenland mit 1,9 Milliarden Euro aus Zinsgewinnen der Europäischen Zentralbank (EZB) kalkulieren, wenn es zum Durchbruch mit den Gläubigern kommt. Zusammen mit ausstehenden Hilfszahlungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) kann Tsipras insgesamt auf 7,2 Milliarden Euro hoffen.
Wegen der schleppenden Verhandlungen mit Athen hatte Bundesfinanzminister Wolfang Schäuble (CDU) Mitte Februar auch ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone als Möglichkeit in Erwägung gezogen. Zentralbank-Präsident Stournaras schloss dies am Mittwoch kategorisch aus. "Der Grexit ist keine Option für Griechenland, er ist keine Option für die Eurozone", sagte er bei einem Besuch in London. "Er wird nicht stattfinden."
Auch Stournaras sah die Regierung in Athen "nahe an einer Einigung" mit den Geldgebern der Eurozone. Ihm zufolge wäre nach einem Durchbruch auch kein drittes Hilfsprogramm für Griechenland notwendig, wenn die bisherige Unterstützung wie geplant Ende Juni ausläuft. "Wenn Griechenland schnell zu einer Einigung mit seinen Partnern kommt, wird das vorhandene Geld ausreichen, um als Puffer zu dienen, bis wir Zugang zu den Finanzmärkten bekommen", sagte er.
Die Athener Börse spiegelte am Donnerstag aber die anhaltende Verunsicherung der Anleger über die Lage wider. Die Kurse lagen zur Tagesmitte 3,6 Prozent unter dem Vortag.
DJG/apo
Dow Jones Newswires
ATHEN (AFP)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links: