31.03.2014 13:57:00

Glücksspielkonzern Century Casinos hofft auf Zuschlag für Wien-Lizenz

Der in den USA und Österreich börsenotierte Glücksspielkonzern Century Casinos setzt große Hoffnungen in das Hotel-Casino-Projekt "Flamingo Casinos Wien", das im Hotel Intercontinental geplant ist. Das Projekt ist allerdings noch nicht unter Dach und Fach, weil die dafür angestrebte Spielbankenlizenz noch nicht vergeben wurde. Er hoffe auf den Zuschlag, so CEO Peter Hötzinger am Montag.

Da die ausgeschriebenen Spielbanklizenzen für den Großraum Wien mit Juli 2014 zu laufen beginnen sollen, wird bis dahin auch mit einer Entscheidung für den Zuschlag gerechnet. Für die betreffende Wien-Zone gibt es laut Hötzinger vier Bewerber. Geplant sind 25 Spieltische, 380 Spielautomaten, Bars, und auch eine Live-Bühne. Gerechnet wird mit 300.000 vorwiegend ausländischen Gästen. Eingerichtet werden soll im Retro-Stil der 60er- und 70er-Jahre. Das Projekt, das mindestens 150 Arbeitsplätze bringen soll, wäre die ideale Ergänzung zum bisherigen Casinos-Angebot im Großraum Wien, so Hötzinger.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013 konnte Century Casinos dank der Vollkonsolidierung der Polen-Tochter bei Umsatz und Gewinn zulegen. Wetterextreme in Nordamerika führten im vierten Quartal zwar zu einem Verlust, im Gesamtjahr wurde dennoch ein Gewinn von 6,2 (2012: 4,1) Mio. Dollar erzielt. In Nordamerika, der Karibik, in Polen und auf Kreuzfahrtschiffen werden 26 Casinos betrieben. Für 2014 sieht sich der Konzern gut aufgestellt.

Die Nettoerlöse wurden um 46 Prozent auf 104,6 Mio. Dollar (76,02 Mio. Euro) verbessert. Auf die Spielcasinos in Kanada und die USA entfielen jeweils 33 Prozent der Einnahmen, auf Polen 26 Prozent und auf die Schiffscasinos und den Karibik-Staat Aruba 8 Prozent. Das bereinigte EBITDA betrug 12,6 (10,6) Mio. Dollar.

Für 2013 wird es erneut keine Dividende geben, der Gewinn werde in das Wachstum investiert, so Hötzinger beim Bilanzpressegespräch in Wien. Insgesamt sollen knapp 40 Mio. Dollar investiert werden. Dafür stehen 15 Mio. Dollar an Bargeld und 28 Mio. Dollar an Kreditlinien - die zu einem Zinssatz von 3,9 Prozent erhöht werden sollen - zur Verfügung.

Die Eigenkapitalquote hat sich durch die Übernahme der Mehrheit (66,66 Prozent) bei Casinos Polen auf 64 Prozent von zuvor 86 Prozent verringert. Der Buchwert pro Aktie liegt bei 5 Dollar, die Aktie notierte zuletzt an der Nasdaq mit 6,99 Dollar.

Für das laufende Geschäftsjahr sehen die Firmengründer und Vorstände Hötzinger und Erwin Haitzmann noch großes Potenzial im weiteren Ausbau des Polengeschäftes. Einerseits seien die operativen Margen noch unterdurchschnittlich, andererseits sollen bis Ende 2015 alle Spielautomaten außerhalb von Casinos ihre Lizenzen verlieren. Dieses Geschäftsvolumen wird auf 100 Mio. Dollar geschätzt. Die Polen-Tochter hat einen Marktanteil von 45 Prozent.

Erweitert werden soll die Zusammenarbeit mit TUI Cruises, der Vertrag wurde bis mindestens Mai 2017 verlängert. Auf zwei Luxusschiffen werden bereits Casinos betrieben, ein drittes soll im Juni vom Stapel laufen. Mit der Windstar Cruises wurden fünf neue "ultra-luxuriöse" Kreuzfahrtschiffe unter Vertrag genommen. Drei davon werden noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Ein weiteres Schiffsprojekt betrifft das Nova-Star-Luxusfährschiff, die einzige Schiffsverbindung zwischen Maine (Portland) und Nova Scotia (Kanada). Beginnend mit Mai werden hier überdurchschnittliche Erträge erwartet: "Je kürzer die Fahrt, desto höher die Erlöse", so Hötzinger, weil die störenden Landausflüge wegfallen.

Große Hoffnungen setzt das Century-Management in die einzige Pferderennbahn mit Casinolizenz in Calgary. Sie soll im ersten Quartal 2015 eröffnet werden. Derzeit wird noch gebaut, die Projektkosten belaufen sich auf 24 Mio. Dollar und werden von Century finanziert - 11 Mio. Dollar für 75 Prozent Anteile, die restlichen 13 Mio. werden über Darlehen finanziert. 25 Prozent am Projekt halten regionale Investoren und Pferdebesitzer.

Erste Fühler strecken die Century-Manager bereits nach Südamerika aus. Dort gebe es mehrere interessante Märkte. Auch Südostasien sei noch immer am Radar, hieß es heute. Interessant sei auch Japan, wo mit Jahresende das Glücksspiel liberalisiert werde. Bisher gebe es dort noch keine Casinos. Russland sei dagegen "noch weit weg".

(Schluss) ggr/snu

ISIN AT0000499900 WEB http://www.centurycasinos.com

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