Großer Widerstand |
07.10.2014 16:50:48
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Glencore hakt Übernahme von Rio Tinto vorerst ab
Kreisen zufolge hatte Glencore habe den chinesischen Rio-Tinto-Großaktionär Chinalco kontaktiert, der knapp zehn Prozent an Rio Tinto hält. Zwar könne bis zu einem formellen Angebot noch einige Zeit vergehen, der Konzern wolle aber schon mal vorsorglich das Interesse der Chinesen an einem potenziellen Deal ausloten berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Der Umweg über den Großaktionär hatte wohl einen Grund: Rio Tinto wehrt sich gegen eine Übernahme.
Der australisch-britische Eisenerz-Produzent räumte anschließend ein, im Sommer von Glencore wegen einer möglichen Fusion kontaktiert worden zu sein. Der Verwaltungsrat sei aber zu dem Schluss gekommen, dass ein Zusammenschluss nicht im Interesse der Aktionäre sei. Dies sei Glencore Anfang August mitgeteilt worden, seitdem habe es zwischen den beiden Unternehmen keinen Kontakt mehr gegeben.
Glencore habe es bei Rio Tinto über die Vordertür versucht und sei gescheitert, jetzt wolle der Konzern eben die Großaktionäre auf seine Seite ziehen, kommentierte Analyst Brenton Saunders von BT Investment Management das Vorgehen der Schweizer. Auch die Übernahme von Xstrata im vergangenen Jahr sei ein zähes Ringen gewesen.
An der Börse sorgten die Entwicklungen für Bewegung. Glencore verloren am Dienstagnachmittag fast 2 Prozent. Rio Tinto-Aktien, die am Vortag im New Yorker Handel um bis zu 20 Prozent geklettert waren, gewannen in London zunächst mehr als 6 Prozent - sackten nach der Glencore-Absage aber zeitweise unter den Vortagesschluss ab und lagen am Nachmittag noch mit rund 2,5 Prozent im Plus.
Mit einer Fusion von Glencore und Rio Tinto entstünde ein 160 Milliarden US-Dollar schwerer Gigant, der den derzeit führenden Minenkonzern der Welt, BHP Billiton, vom Thron stürzen würde. Den Zeitpunkt für eine Übernahme hat Glencore klug gewählt: Der Markt für Eisenerz schwächelt, was sich auch in dem Aktienkurs von Rio Tinto niederschlägt. Großaktionär Chinalco hatte sich 2008 bei Rio Tinto eingekauft und mit 6000 Pence je Aktie damals fast das Doppelte des heutigen Preises gezahlt./she/mmb/he
LONDON (dpa-AFX) -
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