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03.07.2020 17:14:00
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Gilead Sciences: Arznei Remdesivir erhält europäische Zulassung für COVID-19
Remdesivir gilt als eine von wenigen wirksamen Arzneien bei schweren Fällen der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit. Es kann Studien zufolge den Krankenhausaufenthalt verkürzen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hatte die Zulassung für Patienten ab zwölf Jahren empfohlen, die eine Lungenentzündung haben und mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt werden müssen.
Ärzte sehen Remdesivir nicht als Allheilmittel, wohl aber als Lichtblick für Corona-Patienten. Eine internationale Studie mit über 1.000 Teilnehmern hatte Ende April gezeigt, dass Remdesivir bei COVID-19-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung im Schnitt um vier Tage verkürzen kann - von 15 auf 11 Tage.
Die USA hatten bereits Anfang Mai eine Ausnahmegenehmigung für den begrenzten Einsatz des Wirkstoffes in Krankenhäusern erteilt. Auch in Deutschland war das Mittel bislang schon innerhalb eines Arzneimittel-Härtefallprogrammes zugänglich und wurde in klinischen Studien getestet.
Die US-Regierung hatte diese Woche eine Vereinbarung mit dem US-Hersteller Gilead Sciencesbekannt gemacht, wonach sie praktisch die gesamte Produktionsmenge des Mittels für die nächsten Monate aufgekauft hat. Allerdings hat zum Beispiel Deutschland bereits Vorräte angelegt. Die EU-Kommission verhandelt ebenfalls mit dem Hersteller, um sich ausreichende Mengen des Wirkstoffs zu sichern.
Der CDU-Europapolitiker Peter Liese betonte, Bedingung für die Zulassung in Europa sei, dass der Hersteller auch nach Europa liefere. Eine mögliche Lösung für Engpässe wäre, dass Gilead seine Kenntnisse mit anderen Herstellern teile und diese gegen Lizenzgebühren produzieren lasse. Auch damit könne Gilead sehr viel Geld verdienen, sagte Liese am Freitag.
Remdesivir wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt, zeigte aber eine zu geringe Wirkung. Es ist bislang in keinem Land der Welt uneingeschränkt als Medikament zugelassen. Bislang gibt es keine Impfung gegen das neuartige Coronavirus und auch keine zuverlässige zugelassene medikamentöse Therapie.
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BRÜSSEL (dpa-AFX)
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