Milliardendeal möglich |
08.06.2020 22:10:00
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Gilead-Aktie schließt höher: AstraZeneca lotet Fusion mit Gilead Sciences aus - EU-Zulassung von Remdesivir gegen Covid-19?
Die britische Firma habe Gilead im Mai informell kontaktiert, um das Interesse der anderen Seite abzuklopfen, so Bloomberg. Um mögliche Bedingungen für eine Fusion sei es dabei nicht gegangen. Gilead habe über den Vorschlag mit Beratern gesprochen. Entscheidungen seien noch keine getroffen worden, und formelle Gespräche zwischen den beiden Unternehmen gebe es auch nicht.
Gilead sei aber derzeit nicht an einem Zusammenschluss mit einem anderen großen Konzern interessiert sondern wolle sich auf Partnerschaften und kleinere Übernahmen konzentrieren.
Ein Sprecher von AstraZeneca sagte auf Anfrage von Dow Jones Newswires, das Unternehmen kommentiere keine "Gerüchte oder Spekulationen". Gilead regierte unmittelbar nicht auf eine Bitte um eine Stellungnahme.
AstraZeneca ist mit einem Marktwert von rund 140 Milliarden US-Dollar der größte britische Pharmahersteller nach Bewertung. Gilead wurde zum Schlusskurs vom Freitag mit 96 Milliarden Dollar bewertet.
Zulassung von Remdesivir als Mittel gegen Covid-19 in EU beantragt
Das US-Pharmaunternehmen Gilead hat offiziell die begrenzte Zulassung von Remdesivir als Mittel gegen Covid-19 auf dem europäischen Markt beantragt. Das teilte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA am Montag in Amsterdam mit. Die Prüfung der vorgelegten Daten und die Abwägung von Wirkung und Risiken soll nach einem verkürzten Verfahren erfolgen. Mit einer Entscheidung werde "in einigen Wochen" gerechnet. Es wäre die erste Zulassung eines Medikaments gegen Covid-19 in Europa.
Die Behörde hatte bereits am 30. April ein beschleunigtes Zulassungsverfahren für Remdesivir gestartet und Daten aus Studien ausgewertet. Davon war der erste Zyklus am 15. Mai beendet worden. Ende Mai hatte die EMA angekündigt, dass sich eine Entscheidung über die Zulassung verzögerte. Zuerst musste der Hersteller offiziell den Antrag stellen.
Die USA hatten bereits Anfang Mai eine Ausnahmegenehmigung für den begrenzten Einsatz des ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelten Wirkstoffes in Krankenhäusern erteilt. In Deutschland ist das Mittel innerhalb eines Arzneimittel-Härtefallprogrammes zugänglich und wird in klinischen Studien getestet.
Eine internationale Studie mit über 1000 Teilnehmern hatte gezeigt, dass Remdesivir bei Covid-19-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung im Schnitt um vier Tage verkürzen kann. Die Sterblichkeit ging in der Untersuchung geringfügig zurück, was statistisch jedoch nicht signifikant war.
Remdesivir ist bislang in keinem Land der Welt uneingeschränkt als Medikament zugelassen. Bislang gibt es keine Impfung gegen das Coronavirus und auch keine zuverlässige zugelassene medikamentöse Therapie.
Die Aktien von AstraZeneca verloren im Londoner Handel schließlich 2,71 Prozent auf 82,00 Pfund. Für Gilead ging es an der Nasdaq dagegen bis Handelsende um 0,29 Prozent auf 76,97 US-Dollar nach oben.
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)
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