Rückgang 29.03.2022 07:59:46

GfK: Konsumklima in Deutschland von Krieg und Inflation belastet

GfK: Konsumklima in Deutschland von Krieg und Inflation belastet

Die Konsumforscher der GfK ermittelten für April einen Rückgang ihres Indikators zum Konsumklima auf minus 15,5 Zähler von revidiert minus 8,5 (vorläufig: minus 8,1) Punkte im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf minus 15,0 Punkte prognostiziert.

Während die Anschaffungsneigung moderate Einbußen erleidet, brechen die Konjunktur- und Einkommensaussichten ein und verzeichnen teilweise neue Rekordtiefs nach der Finanzkrise 2009. Damit setze sich der Abwärtstrend des Konsumklimas nicht nur fort, sondern werde erheblich beschleunigt, hieß es von der Gfk.

"Noch im Februar waren die Hoffnungen groß, dass sich mit den absehbaren Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen auch die Konsumstimmung deutlich erholen kann", erklärt GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. "Mit Beginn des Ukraine-Krieges hat sich dies jedoch schlagartig in Luft aufgelöst." Die Verunsicherung und die rasant steigenden Energiepreise drückten spürbar auf die allgemeine Verbraucherstimmung.

Die Einkommensaussichten fallen um 25 Punkte auf minus 22,1 Zähler. Das ist der niedrigste Wert seit Januar 2009, als infolge der Finanzkrise der Einkommensindikator auf minus 22,9 Zähler zurückging. Durch die stark gestiegenen Preise für Gas, Heizöl und Benzin sehen die Verbraucher ihre Kaufkraft dahinschmelzen.

Nach zwei Anstiegen in Folge muss - ähnlich der Einkommenserwartung - auch die Konjunkturerwartung einen Einbruch hinnehmen. Der Indikator verliert 33 Punkte und fällt damit auf minus 8,9 Punkte. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt während des ersten pandemiebedingten Lockdowns im Frühjahr 2020 gemessen.

Im Gegensatz zu den Konjunktur- und Einkommensaussichten verliert die Anschaffungsneigung nur sehr moderat. Der Indikator sinkt um 3,5 Zähler und weist aktuell minus 2,1 Punkte auf.

DJG/apo/mgo

NÜRNBERG (Dow Jones)

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Bildquelle: GfK
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