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Langsameres Wachstum 11.11.2021 15:53:00

GFG-Aktie gibt nach: Global Fashion Group rutscht operativ ins Minus

GFG-Aktie gibt nach: Global Fashion Group rutscht operativ ins Minus

Zudem rutschte der Konzern, der sich vor allem auf Schwellenländer fokussiert, unter anderem wegen der Investitionen in weiteres Wachstum operativ in die roten Zahlen.

In den Monaten Juli bis September habe der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bei 7,5 Millionen Euro gelegen, wie das Unternehmen am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Vor einem Jahr hatte Global Fashion Group (GFG) operativ noch etwas mehr als zehn Millionen Euro verdient.

Unter dem Strich sei der Verlust auf 35 Millionen Euro gestiegen - das sind rund 20 Millionen Euro mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz legte im dritten Quartal um knapp neun Prozent auf 366 Millionen Euro zu. Damit fiel das Wachstumstempo deutlich geringer aus als noch zuletzt. In den neun Monaten bis Ende September sei der Erlös um 13 Prozent auf etwas mehr als eine Milliarde Euro gestiegen.

2021 peilt GFG weiter einen Umsatz von rund 1,5 (Vorjahr: 1,36) Milliarden Euro und ein leicht besseres operatives Ergebnis als im Vorjahr an. Im vergangenen Jahr hatte der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen etwas mehr als 16 Millionen Euro betragen. Um das Ziel zu erreichen, muss der Umsatz im Schlussquartal wieder deutlich anziehen.

Zudem muss das Geschäft deutlich profitabler werden. Bis Ende September summierte sich der operative Verlust auf etwas mehr als sieben Millionen Euro. Von Bloomberg befragte Experten hielten die Jahresziele zuletzt für erreichbar. Die von der Nachrichtenagentur erfassten Analysten hatten vor der Zahlenvorlage für das Gesamtjahr im Schnitt mit einem Umsatz von 1,55 Milliarden Euro und einem operativen Gewinn von knapp 32 Millionen Euro gerechnet. An der Börse wurde die Aktie nach den Zahlen aber abgestraft.

Die Aktie forcierte ihre seit Monaten anhaltende Talfahrt. Der Kurs fällt im XETRA-Handel zeitweise um 17,33 Prozent auf 6,44 Euro. Seit dem Rekordhoch von knapp 15 Euro im Februar ging es damit um mehr als die Hälfte nach unten. Trotz der heftigen Verluste in den vergangenen Monate kostet die seit Sommer 2019 an der Börse gelistete Aktie derzeit noch deutlich mehr als vor der Corona-Krise. Seit dem Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 zog der Börsenwert des Unternehmens um rund 240 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro an.

Damit gehören die Aktien der Global Fashion Group (GFG) am Aktienmarkt immer noch zu den größten Corona-Gewinnern. Mehr haben in dem Zeitraum unter den in einem der deutschen Auswahlindizes gelisteten Papiere nur Westwing (Westwing Group) (570 Prozent), zooplus (480 Prozent), Verbio (VERBIO Vereinigte BioEnergie) (370 Prozent), Secunet (secunet Security Networks) (320 Prozent) und HelloFresh (280 Prozent) zugelegt.

Der in Begleitung der Investoren Kinnevik aus Schweden und Rocket Internet im vergangenen Jahrzehnt geschmiedete Online-Modehändler konzentriert sich mit der russischen Plattform Lamoda, Dafiti in Lateinamerika, Zalora in Südostasien und The Iconic in Australien mehrheitlich auf Schwellenländer. GFG verkauft über seine vier Plattformen eigene Produkte sowie lokale und internationale Marken, verdient aber auch als Marktplatz für andere Händler.

/zb/stk

LUXEMBURG (dpa-AFX)

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Bildquelle: Global Fashion Group

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