04.10.2019 19:58:00

Gescheiterte ams lässt bei Osram-Übernahme nicht locker

Der österreichische Chip-Hersteller ams ist mit seinem Kaufangebot für Osram gescheitert - gibt aber die Hoffnung auf eine Übernahme des Münchner Lichtkonzerns dennoch nicht auf. Nur 51,6 Prozent der Osram-Aktien wurden dem Unternehmen aus Premstätten bei Graz im Rahmen seiner Kaufofferte angedient oder direkt verkauft, wie ams am Freitagabend einräumen musste.

62,5 Prozent der Anteile hätte das Unternehmen gebraucht, um sich den dreimal so großen deutschen Traditionskonzern einverleiben zu können. Mit knapp 20 Prozent sind die Steirer aber nun größter Aktionär von Osram. Die Osram-Aktie brach im Späthandel um sieben Prozent auf 37 Euro ein. AMS hatte 41 Euro je Aktie geboten, das sind laut Reuters insgesamt 4,5 Milliarden Euro.

ams-Chef Alexander Everke will nun mit Osram-Chef Olaf Berlien sprechen, um die Übernahme auf anderen Wegen doch zu verwirklichen: "Im Dialog mit Osram wollen wir auf unserer Stellung als größter Aktionär von Osram aufbauen, um weiter den vollen Erwerb von Osram zu verfolgen und so eine solide Zukunft für das Unternehmen zu sichern." Denn an der Sinnhaftigkeit der Übernahme habe sich nichts geändert.

Berlien, der strategisch die - ebenfalls gescheiterte - Offerte der Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle bevorzugt hätte, erklärte: "Nach dem Scheitern der bisherigen Übernahmeversuche behalten wir jetzt unsere Eigenständigkeit und gestalten unsere Zukunft selbst." Er wolle aber mit der Führung des neuen Großaktionärs ams darüber sprechen, "wie eine sinnvolle und für beide Unternehmen vorteilhafte Kooperation im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben aussehen könnte".

Bain Capital hatte mit dem Rivalen Advent als neuem Partner ein neues Angebot für Osram in Aussicht gestellt, wurde dabei aber von einer erhöhten Offerte von ams zunächst ausgebremst. Die Finanzinvestoren schauten zurzeit noch in die Bücher von Osram, betonte Berlien. Doch gegen ams als Großaktionär ist ein Vorstoß der Beteiligungsfirmen praktisch aussichtslos: Eine Mehrheit von 75 Prozent, wie sie sie in der Regel anstreben, um ein Unternehmen kontrollieren zu können, ist angesichts eines 20-Prozent-Anteils von ams kaum zu erreichen.

(Schluss) pro

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