Schlechte Noten 26.01.2022 10:33:40

Geschäftsmodelle der Großbanken stoßen bei EZB offenbar auf mehr Skepsis

Geschäftsmodelle der Großbanken stoßen bei EZB offenbar auf mehr Skepsis

Nach Informationen der Börsen-Zeitung schnitten die Institute im laufenden Aufsichtsprozess (Srep) 2021 mit Blick auf die Tragfähigkeit ihres Geschäftsmodells schlechter ab als zuvor. Dem Bericht zufolge verpasste die europäische Bankenaufsicht mehr als jedem zweiten Haus die zweitschlechteste Note 3 oder die schlechteste Bewertung 4. 2019 und 2020 hatte dieser Anteil bei 47 Prozent gelegen.

Aus dem Ergebnis der Überprüfung, in das neben der Tragfähigkeit des Geschäftsmodells Governance und Risikomanagement sowie Kapitaldecke und Liquidität einfließen, leitet die Aufsicht individuelle Kapitalvorgaben und -empfehlungen ab. Im Markt wird die Verschlechterung teils auf rigidere Kriterien der EZB, teils auf strukturelle Schwächen der Institute zurückgeführt. Die EZB äußert sich auf Anfrage nicht. Sie dürfte das Ergebnis des Srep für 2021 im kommenden Monat vorstellen.

Bereits bei Präsentation der Srep-Ergebnisse für 2019 hatte die EZB mitgeteilt, dass sich die aufsichtlichen Beanstandungen zu den Geschäftsmodellen gegenüber dem Jahr gut verdoppelt hätten. Rückläufige Margen hätten den Druck erhöht, die Kostenbasis anzupassen, hieß es damals. "In einigen Fällen" habe die Aufsicht mit Blick auf die Geschäftspläne Sorgen geäußert und sei diesen mit qualitativen Empfehlungen zur kurzfristigen Profitabilität begegnet, etwa zur Aktualisierung von Prognosen zur Profitabilität.

FRANKFURT (Dow Jones)

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