Nach Gerüchten |
03.07.2024 20:41:00
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Gerüchte dementiert: Rivian und VW begrenzen Partnerschaft auf Software - Rivian-Aktie gibt nach
• Partnerschaft soll nicht auf Produktion ausgeweitet werden
• Aktien reagieren nur gemäßigt
VW investiert Milliarden in Rivian
Erst vor Kurzen wurde eine Kooperation zwischen VW und dem Tesla-Konkurrenten Rivian bekannt. So will der deutsche Autobauer bis zu fünf Milliarden US-Dollar in die Hand nehmen, um gemeinsam Technik für zukünftige Fahrzeuge zu entwickeln. Die Kooperation umfasst dabei jedoch ausschließlich Software, Steuercomputer und Netzwerk-Architektur. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass Volkswagen für seine neuen Autos in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts auf Rivians Technologie und Software umsteigen wird. Dadurch könnte der Autokonzern erheblich sparen, vergleiche man die Kosten mit einer eigenen Entwicklung dieser Technologien. Rivian-CEO RJ Scaringe hob in einer Telefonkonferenz jedoch hervor, dass andere Bereiche wie Batterien oder Antriebstechnik nicht in die Partnerschaft einbezogen sind.
Keine gemeinsame Produktion
Zuletzt erklärte der US-amerikanische Tesla-Konkurrent nun, dass es auch keine Pläne gebe, um gemeinsam mit Volkswagen Fahrzeuge zu produzieren. In diversen Medienberichten hieß es zuvor, die beiden Hersteller befänden sich in Gesprächen, um die kürzlich geschlossene Partnerschaft zu erweitern, wie Reuters berichtet.
So berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf informierte Kreise beispielsweise, dass eine erweiterte Partnerschaft möglicherweise auch die Produktion der kleineren und günstigeren R2-SUVs von Rivian im derzeit im Bau befindlichen VW-Werk in South Carolina umfassen könnte. Die Überlegungen befänden sich jedoch noch in einem frühen Stadium und könnten auch wieder verworfen werden.
"Es gibt keine Pläne für die Produktion von Fahrzeugen mit dem Volkswagen-Konzern", erklärte jedoch ein Rivian-Sprecher in einer E-Mail gegenüber Reuters. Eine Stellungnahme seitens VW blieb bislang aus. Das Unternehmen wollte den Medienbericht nicht kommentieren, erklärte jedoch, der Fokus liege eindeutig auf dem Joint Venture.
Ein Sprecher von Rivian gab weiter an, dass das Unternehmen seine Pläne nicht geändert habe, die Produktion des R2 zunächst in seiner Anlage in Normal, Illinois, zu beginnen und anschließend in einem geplanten Werk in Georgia fortzusetzen.
VW hat außerdem angekündigt, ab 2026 im Werk in South Carolina elektrische SUVs und Pickups der Marke Scout zu produzieren. Ein Sprecher von Scout Motors sagte: "Wir haben keine Gespräche über die Produktion von Rivian-Fahrzeugen geführt".
So reagieren die Aktien
Auf die geschlossene Partnerschaft für die Entwicklung für Software und Co. reagierten die Rivian-Anleger wohlwollend. Nach Bekanntgabe stieg die Rivian-Aktie um rund 23 Prozent an. Die Begeisterung der Volkswagen-Aktionäre über eine Zusammenarbeit mit dem US-Elektroautobauer Rivian war allerdings nur von kurzer Dauer. Zunächst begrüßten Anleger diese Entwicklung. Jedoch wurden zunehmend kritische Stimmen laut, insbesondere in Bezug auf die geplanten hohen Investitionen der Wolfsburger. Die VW-Aktie verlor deshalb rund 1,6 Prozent.
Nachdem das US-amerikanische Unternehmen nun die Gerüchte über eine erweiterte Kooperation dementiert hat, notieren die Papiere beider Unternehmen unterschiedlich: Die Rivian-Aktie verlor im NASDAQ-Handel letztlich 1,16 Prozent auf 14,65 US-Dollar. Für die VW-Aktie ging es im XETRA-Handel letztlich um immerhin 0,71 Prozent aufwärts auf 106,50 Euro.
Redaktion finanzen.at
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