04.11.2014 16:25:30
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Gerry Weber senkt Prognose
Von Natali Schwab
Der Modehändler Gerry Weber kann sich der gegenwärtigen Schwäche des Textileinzelhandels in Deutschland nicht entziehen und hat seine Prognose für das gerade abgelaufene Geschäftsjahr 2013/14 gesenkt. Wie bereits Tom Tailor vor zwei Wochen klagt nun auch Gerry Weber über schwache Geschäfte im Monat September. Die sommerlichen Temperaturen haben den Verkauf der Herbst- und Winterkollektionen erschwert.
Zudem kamen weniger Verbraucher in die Innenstädte, um einzukaufen. Die Abverkäufe des vierten Geschäftsquartals erfüllten daher nicht die Erwartungen der Gesellschaft, wie das Unternehmen mitteilte.
Das vierte Quartal ist traditionell stark, weil in diesem die im Vergleich zum Frühjahr/Sommer teurere Herbst-/Winterkollektion in die Läden kommt. Bei milden Temperaturen lassen die Kunden die warme Kleidung jedoch in den Regalen liegen. Die Erfüllung der Umsatz- und Ertragsziele sei daher nicht mehr gewährleistet, erklärte das Unternehmen.
Gerry Weber geht daher davon aus, dass der Umsatz im Ende Oktober beendeten Geschäftsjahr deutlich geringer ausgefallen ist als die ursprünglich geplanten 900 Millionen Euro.
Beim EBIT hatte der Modehändler mit 120 Millionen Euro gerechnet, nach 106 Millionen Euro im Vorjahr. Eine neue EBIT-Prognose nannte Gerry Weber nicht, verwies aber auf die höhere Profitabilität der Gruppe, so dass das Unternehmen für 2013/14 von einer Steigerung der EBIT-Marge im Vergleich zum Vorjahr, als 12,4 Prozent erreicht wurden, ausgehe.
Vor zwei Wochen hatte bereits Tom Tailor über eine sich abschwächende Dynamik im dritten Quartal berichtet. Auch Tom Tailor hatte über maue Absätze im Monat September geklagt. Aussagen zur Prognose machte das Hamburger Unternehmen allerdings noch nicht, diese soll mit den endgültigen Zahlen am Donnerstag genannt werden.
Und auch der Premiummodekonzern Hugo Boss hat am Dienstag seine Prognose gesenkt - weniger abhängig vom deutschen Textileinzelhandel hatten die Metzinger über ein zunehmend schwieriges Umfeld im Luxusgütersegment berichtet.
Gleichzeitig hat der neue Gerry-Weber-Vorstand, bestehend aus Ralf Weber, David Frink und Arnd Buchardt die Unternehmensstrategie bestätigt. Der eigene Einzelhandel soll international weiter ausgebaut werden. Mittelfristig will Gerry Weber bei jährlich steigenden Umsätzen eine überproportionale Steigerung der EBIT-Marge erzielen. Der Anteil des eigenen Einzelhandels am Konzernumsatz soll auf mindestens 60 Prozent ausgebaut werden. Akquisitionen schloss Gerry Weber nicht aus.
Beim Großhandel geht das Unternehmen von einer Normalisierung des Orderverhaltens aus. In jüngster Zeit hatte Gerry Weber vermehrt Kunden mit unzureichender Bonität ausgelistet und damit auf Umsatz verzichtet. Diese Auslistungen sollen nun im Vergleich zu den Vorjahren abnehmen. Wachstumsimpulse für den Großhandel sollen mittelfristig die weitere Marktdurchdringung bestehender sowie die Erschließung neuer Märkte geben.
Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com
DJG/nas/jhe
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November 04, 2014 09:54 ET (14:54 GMT)
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