Umbau- und Sparpläne |
26.02.2016 13:38:40
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GERRY WEBER-Aktie rutscht ab: Radikalkur überzeugt nicht
Gegen Mittag büßten die Anteilsscheine des im September in den SDAX abgestiegenen Unternehmens 9,60 Prozent auf 11,765 Euro ein. Damit waren sie das Schlusslicht im Index der geringer kapitalisierten Werte, der zugleich rund ein halbes Prozent zulegte.
Drastische Einsparungen durch Geschäftsschließungen und beim Personal sollen beim kriselnden Konzern das Ruder herumreißen. Ab dem Geschäftsjahr 2017/18 soll zudem mit Einschnitten in der Verwaltung die Kosten weiter gedrückt werden. Für das noch bis Ende Oktober laufende Geschäftsjahr 2015/16 rechnet GERRY WEBER bei rückläufigem Umsatz mit einem drastischen Einbruch des operativen Gewinns (Ebit). Im Geschäftsjahr zuvor war das Ebit bereits um mehr als ein Viertel eingebrochen. Die Dividende soll zudem auf 40 Cent je Aktie gesenkt werden.
Sowohl der Dividendenvorschlag als auch die Unternehmensziele seien eine klare Enttäuschung, schrieben daraufhin Commerzbank-Analystin Yasmin Moschitz und Kollege Volker Bosse von der Baader Bank. Beide hatten mit einer Ausschüttung von bis zu 50 Cent je Aktie gerechnet. "Und die Konsensschätzung lag sogar bei 56 Cent", so Moschitz.
Hinsichtlich des Restrukturierungsprogramms blieben die Analysten zudem vorsichtig. "Das Programm ist notwendig, aber es fehlen noch die Details dazu, um es vollständig bewerten zu können", kommentierte etwa Jürgen Kolb vom Analysehaus Kepler Cheuvreux. "Zudem sind Geschäftsschließungen zwar von sehr großer Bedeutung, aber wir hätten auch gern noch etwas mehr über eine durch Internetangebote getriebene Wachstumsoffensive gehört", fügte er an. Da die Umbaupläne zudem über zwei Jahre laufen soll, bleibt er wegen der damit verbunden hohen Unsicherheit für die Aktie vorsichtig gestimmt.
Nachdem die Papiere von GERRY WEBER im Juni 2014 bei 39,565 Euro noch ein Rekordhoch erreicht hatten, war es kräftig abwärts gegangen. Inzwischen beläuft sich der Kurseinbruch auf rund 70 Prozent. Kein Wunder: Denn 2015 folgte eine Gewinnwarnung auf die nächste. Dazu trug nicht nur das allgemein schwache Modeumfeld bei, sondern auch der schwierige Versuch des Unternehmens, den großen internationalen Ketten wie H&M oder Zara folgen zu wollen, die Hersteller und Händler zugleich sind. Außerdem muss GERRY WEBER noch die Kosten für den Kauf der Hallhuber-Geschäfte verkraften.
/ck/agFRANKFURT (dpa-AFX)
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