Auf Kurs 11.07.2024 16:14:00

Gerresheimer-Aktie schwankt deutlich: Trotz leichtem Gewinnrückgang bestätigt Gerresheimer die Prognose

Gerresheimer-Aktie schwankt deutlich: Trotz leichtem Gewinnrückgang bestätigt Gerresheimer die Prognose

Neu anlaufende Produktionslinien und auslaufende Belastungen durch den Lagerbestandsabbau bei den Kunden sollten zu einer deutlichen Belebung im zweiten Geschäftshalbjahr (bis Ende November) führen, teilte der MDAX-Konzern Gerresheimer am Donnerstag mit. Gleichwohl dürfte das Umsatzwachstum aber eher am unteren Ende der Prognosespanne liegen, sagte Finanzchef Bernd Metzner der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Mit Blick auf die Gewinnprognose soll das eine bessere Profitabilität wettmachen. Im kommenden Jahr soll das Wachstum zudem wieder anziehen.

Investoren seien mit Blick auf die Jahresziele vorsichtig gewesen, schrieb Analyst Olivier Calvet von der Schweizer Großbank UBS in einer ersten Einschätzung. Das Gerresheimer-Management habe diese nun aber bestätigt. Ähnlich äußerte sich David Adlington von JPMorgan: Die Bestätigung der Ziele sollte für Erleichterung sorgen, vor allem, falls das Management die Zuversicht der Anleger am Vormittag in der Telefonkonferenz untermauern könne.

Den Lagerabbau bekam erneut vor allem das Geschäft mit pharmazeutischen Primärverpackungen der Sparte PPG rund um Glas-Fläschchen, Karpulen und Ampullen zu spüren. So hatten viele Pharmaunternehmen in der Corona-Pandemie mehr gekauft, als sie am Ende brauchten. Diese Bestände bauen sie daher erst einmal ab. Die Erlöse der Sparte sanken im zweiten Quartal denn auch erneut.

Besser lief es im Geschäftsbereich Plastics & Devices mit dem Fokus unter anderem auf Kunststoffverpackungen, vorfüllbare Spritzen, Inhalatoren und Pens. Der Bereich wuchs im zweiten Quartal zwar langsamer als zum Jahresstart, brachte es aber noch auf ein Umsatzplus von 6,7 Prozent.

Insgesamt schaffte Gerresheimer im zweiten Geschäftsquartal (bis Ende Mai) ein Umsatzwachstum von gut einem halben Prozent auf 502,4 Millionen Euro. Aus eigener Kraft - also vor Übernahmen und Wechselkurseffekten - betrug das Wachstum 0,7 Prozent, womit sich für das erste Halbjahr ein Anstieg von 1,7 Prozent ergibt. Im Gesamtjahr sollen es weiterhin plus 5 bis 10 Prozent aus eigener Kraft werden, wobei nun eher das untere Ende im Fokus steht. Im kommenden Jahr sollen es dann wieder plus 10 bis 15 Prozent werden.

Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) soll 2024 organisch 430 bis 450 Millionen Euro erreichen. Nach einer Stagnation bei gut 107 Millionen Euro im zweiten Jahresviertel stehen hier nach sechs Monaten gut 188 Millionen Euro in den Büchern.

Unter dem Strich entfiel auf die Anteilseigner im ersten Halbjahr ein Ergebnis von 45,5 Millionen Euro nach 46,5 Millionen ein Jahr zuvor. Das lag unter anderem an höheren Abschreibungen./mis/stk/jha/

Anleger reagieren sehr erfreut

Mit recht starken Schwankungen haben die Aktien von Gerresheimer am Donnerstag auf die Zahlen zum zweiten Quartal reagiert. Das Plus betrug im frühen XETRA-Handel zunächst 5 Prozent. Anschließend drehte die Aktie ins Minus, zuletzt lag sie wieder mit 0,19 Prozent im Plus bei 103,20 Euro.

Die Bank UBS merkte an, dass die Investoren mit Blick auf 2024 vorsichtig gestimmt gewesen seien. Daher sollte am Markt die Bestätigung der Jahresziele 2024 und 2025 durch den Pharma-Verpackungshersteller gut ankommen.

Gleichwohl blickt Gerresheimer beim Umsatz nun eher auf das untere Ende der Jahreszielspanne.

Ed Hall vom Investmenthaus Stifel verwies hingegen darauf, dass das Segment Pharmazeutische Primärverpackungen mit dem Wachstum hinter den Erwartungen einiger Börsianer zurückgeblieben sei.

JPMorgan belässt "Overweight"-Rating

Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Gerresheimer mit einem Kursziel von 125,70 Euro auf "Overweight" belassen. Die Ergebnisse des Pharmaverpackungsspezialisten seien "gut genug", schrieb Analyst David Adlington am Donnerstagmorgen. Er hob das leicht verbesserte operative Ergebnis und die bestätigten Ziele für 2024 und 2025 hervor.

Dow Jones Newswires / dpa-AFX / dpa-AFX Broker

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Bildquelle: Daniel Gebauer / Gerresheimer AG

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