Besseres Umfeld |
13.09.2023 23:44:00
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Geringere Wahrscheinlichkeit: Goldman Sachs hat Prognose für kurzfristige Rezession in den USA erneut gesenkt
• US-Großbank hat Prognose erneut gesenkt
• Rezessionsängste schrumpfen
Die Experten der US-Großbank Goldman Sachs sahen die Gefahr einer US-Rezession innerhalb der folgenden zwölf Monate nach den Turbulenzen im Bankensektor und den Pleiten der Regionalbanken im Frühjahr noch bei 35 Prozent. Sie warnten davor, dass die hohe Unsicherheit bezüglich der Einlagensicherheit, Unternehmensfinanzierungen und der Kreditvergabe auch auf Unternehmen aus anderen Branchen und Privathaushalte überschwappen könnte, was die allgemeine Wirtschaftsstimmung deutlich abbremsen würde. Daneben hatte zu dieser Zeit der Streit um die Schuldenobergrenze in den USA das Risiko für einen Konjunkturrückgang deutlich erhöht.
Goldman Sachs geht von geringerer Rezessionswahrscheinlichkeit aus
Seither hat Goldman Sachs seinen Ausblick mehrfach nach unten angepasst. Im Juni schrieben Mitarbeiter der Research-Abteilung in einem Online-Beitrag: "Die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession im kommenden Jahr ist gesunken, da das Risiko eines störenden Streits um die Schuldenobergrenze verschwunden ist und der Stress im Bankensektor nur noch eine bescheidene Belastung für die Wirtschaft zu sein scheint". Das Rezessionsrisiko im kommenden Jahr senkte Goldman Sachs auf 25 Prozent.
Im Juli haben die Strategen ann ihre Prognose ein weiteres Mal gesenkt. Die Experten um Chefstratege Jan Hatzius schrieben, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA für die folgenden zwölf Monate auf 20 Prozent gesunken sei.
Prognose erneut gesenkt
Nun senkte Goldman Sachs vor wenigen Tangen die Prognose für eine kurzfristige Rezession in den USA abermals. Goldman Sachs-Chefökonom Jan Hatzius erklärte, dass die Bank in den nächsten zwölf Monaten nun noch eine Wahrscheinlichkeit von 15 Prozent für eine US-Rezession sehe und deutete an, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungszyklus wahrscheinlich beendet habe, berichtet TheStreet.
Laut Hatzius würden die Auswirkungen der langfristigen Zinserhöhungen der Fed gegen Ende des Jahres nachlassen, "bevor sie bis Anfang 2024 ganz verschwinden". "Erstens dürfte sich das real verfügbare Einkommen im Jahr 2024 aufgrund eines anhaltend soliden Beschäftigungswachstums und steigender Reallöhne wieder beschleunigen", so Hatzius. "Zweitens sind wir immer noch nicht einverstanden mit der Vorstellung, dass eine zunehmende Belastung durch die ‚langen und variablen Verzögerungen‘ der Geldpolitik die Wirtschaft in eine Rezession treiben wird."
US-Arbeitsmarkt
Zuvor hatte das US-Jobwachstum im August die Erwartungen etwas übertroffen. Das US-Arbeitsministerium berichtete, dass in der Privatwirtschaft und beim Staat im August 187.000 zusätzliche Stellen entstanden waren, während von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte einen Zuwachs um 170.000 erwartet hatten. Allerdings wurden die Angaben für die beiden Vormonate nach unten revidiert: Für Juli wurde nun ein Stellenplus von 157.000 (vorläufig: 187.000) und für Juni von 105.000 (vorläufig: 185.000) gemeldet. Die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg von 3,5 Prozent auf 3,8 Prozent im August - Ökonomen hatten einen stabilen Wert von 3,5 Prozent erwartet. Die Stundenlöhne stiegen gegenüber Juli um 0,2 Prozent auf 33,82 Dollar. Im Jahresvergleich lagen sie um 4,3 Prozent höher, was einen Rückgang gegenüber den 4,4 Prozent im Juli darstellt. Von Ökonomen war zuvor ein monatliches Plus von 0,3 Prozent und eine Jahresrate von 4,4 Prozent erwartet worden.
Inflation und Ausgaben
Derweil zeigten Daten des Bureau of Economic Analysis von Ende August, dass der von der Fed bevorzugte Maßstab für die US-Inflation, der PCE-Kernindex, zuletzt leicht gestiegen ist. Die Ausgaben sind in der Zwischenzeit schneller als prognostiziert gewachsen. So stieg der US-Einzelhandelsumsatz im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent. Volkswirte hatten einen Zuwachs von nur 0,4 Prozent prognostiziert. Die Umsätze ohne Kfz stiegen um 1,0 Prozent.
Experten werden zuversichtlicher
Mit ihrer zuversichtlicheren Einschätzung steht die US-Bank Goldman Sachs nicht allein da: Die Bank of America geht inzwischen davon aus, dass die Zinserhöhungen der US-Notenbank in einer "sanften Landung" enden werden. Zwar dürfte das Wachstum den Experten zufolge im kommenden Jahr unter den Trend fallen, aber dennoch positiv bleiben. "Wir haben unsere Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem und im nächsten Jahr nach oben korrigiert und gehen nicht mehr davon aus, dass die Wirtschaft in eine leichte Rezession abrutscht", zitiert Yahoo Finance US-Ökonom Michael Gapen von der Bank of America. Und auch Börsenkenner Jim Cramer erklärte bereits im Juli in seiner Sendung "Mad Money", dass es mittlerweile genug Hinweise darauf gebe, dass die Rezessionsargumente einer eingehenden Analyse nicht standhalten würden.
Redaktion finanzen.at
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