16.11.2019 14:03:45

Gericht in Oklahoma reduziert Opioid-Strafzahlung gegen Johnson & Johnson

Von Sara Randazzo

FRANKFURT (Dow Jones)--Ein Gericht in Oklahoma hat die im Zusammenhang mit den umstrittenen Opioid-Schmerzmitteln gegen den US-Pharmakonzern Johnson & Johnson verhängte Strafzahlung reduziert. Ende August hatte das Gericht den Konzern zu einer Zahlung in Höhe von 572 Millionen Dollar verurteilt, die nun um mehr als 100 Millionen Dollar reduziert wurde. Diese liege nun bei 465 Millionen Dollar, so der zuständige Richter Thad Balkman. Er begründete die Senkung mit einem "zuvor gemachten mathematischen Fehler". Johnson & Johnson will weiterhin gegen das Urteil Berufung einlegen, da es "weder von den Fakten noch vom Gesetz gestützt wird".

Die Anwälte des Bundesstaats hatten in dem Prozess argumentiert, Ärzte hätten die entsprechenden Medikamente übermäßig verschrieben, was zu einem Anstieg der Todesfälle durch Überdosierung geführt habe. Der Pharma-Konzern hatte die Vorwürfe dagegen zurückgewiesen, über Jahre die Risiken für süchtigmachende Schmerzmittel in seinen Marketingkampagnen verharmlost zu haben. In Oklahoma sollen nach Angaben der Anwälte seit dem Jahr 2000 rund 6.000 Menschen an den Medikamenten gestorben sein.

Ein zweiter Opioid-Prozess war im vergangenen Monat vor dem Bundesgericht in Ohio eingestellt worden, nachdem mehrere Pharma-Konzerne und -Händler zugestimmt hatten, gemeinsam mehr als 300 Millionen Dollar an zwei Bezirke in Ohio zu zahlen.

Dutzende von Generalstaatsanwälten hatten sich in der vergangenen Woche in Washington getroffen, um die Rahmenbedingungen für einen Vergleich zu diskutieren. Dieser beinhaltet auch eine Zahlung von 18 Milliarden Dollar über einen Zeitraum von 18 Jahren von den drei Pharma-Konzernen McKesson, AmerisourceBergen und Cardinal Health. Ein weiteres an den Gesprächen beteiligtes Unternehmen, der israelische Arzneimittelhersteller Teva Pharmaceutical, hat sich bereit erklärt, Präparate im Volumen von mehreren Milliarden Dollar sowie 250 Millionen Dollar in bar zur Verfügung zu stellen. Johnson & Johnson hat zugestimmt insgesamt vier Milliarden Dollar zu diesem Vergleich beisteuern zu wollen.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 16, 2019 08:03 ET (13:03 GMT)

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