25.11.2013 13:37:00

Geplanter Wiener-Privatbank-Verkauf an Klaus Umek geplatzt

Der geplante Verkauf eines Drittels der börsenotierten Wiener Privatbank an den früheren Ex-Goldman-Sachs-Banker Klaus Umek ist geplatzt. Da das aufsichtsrechtliche Verfahren nicht innerhalb der vertraglich vereinbarten Fristen abgeschlossen werden könne, bleiben Günter Kerbler und Johann Kowar weiterhin Kernaktionäre, teilte die Wiener Privatbank am Montag mit.

Offenbar hatte der Kaufwillige Umek - er wollte von Kerbler und Kowar zusammen 35 Prozent des Instituts erwerben - Probleme, gegenüber der Finanzmarktaufsicht (FMA) den "fit & proper"-Nachweis zu erbringen, wie er bei wesentlichen Bank-Beteiligungen üblicherweise verlangt wird. Das wird in Bankkreisen kolportiert. Bei Anteilen von über 10 Prozent an einem Geldhaus müssen ausreichende Vermögensverhältnisse belegt werden, um etwa die Fähigkeit zu dokumentieren, falls nötig Mittel nachschießen zu können.

An der Wiener Privatbank SE hält jetzt weiterhin 35,63 Prozent Günter Kerbler und 22,22 Prozent Johann Kowar, wie das Institut am Montag weiter ad-hoc mitteilte.

Die beiden Ex-Chefs der Immo-Gruppe conwert halten ihre Bank-Anteile direkt und indirekt, Kerbler über die K5 Beteiligungs GmbH und die Kerbler Holding GmbH und Kowar über die Kowar KG, DIE J:K. Beteiligungs GmbH und die Sonne Privatstiftung.

Gemeinsam mit dem geschäftsführenden Direktor Helmut Hardt und der Toem GmbH hält diese Kernaktionärsgruppe einen Anteil von 68,68 Prozent an der Bank. Herbert Schoderböck ist mittelbar über die Alpha Global Ltd. beteiligt und verfügt über 7,95 Prozent am Gundkapital. Der Rest der Aktien steht im Streubesitz.

Strategisch positioniert bleibe die Wiener Privatbank unverändert als Spezial-Institut für Corporate & Private Banking sowie Sachwerte-Investments, hieß es weiter. Am Dienstag wird die Bank ihre Q3-Zahlen veröffentlichen, sieht der Finanzkalender vor.

Im April war der Vertrag über die beabsichtigte Übernahme von rund 35 Prozent der Wiener Privatbank durch den Bankkaufmann Klaus Umek mit Kerbler und Kowar vereinbart worden, die seit langem auch als umtriebige Immo-Investoren gelten.

Umek arbeitete nicht nur zwölf Jahre lang als Banker bei Goldman Sachs - bis 2009 war er Österreich- und CEE-Chef der US-Investmentbank -, sondern ist auch Partner der von ihm mitbegründeten Investmentgesellschaft Petrus Advisers.

sp/snu

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