18.11.2014 12:45:00

Gefeuerter Kärntner Mercedes-Händler wehrt sich nun juristisch

Das Kärntner Autohaus Teissl wehrt sich nun auch juristisch gegen die Anfang November sofortige Kündigung aller Verträge durch den deutschen Autohersteller Mercedes Benz. Am (morgigen) Mittwoch wird ein Antrag auf Einstweilige Verfügung zur Abwendung der Nachteile der fristlosen Vertragskündigung eingebracht, teilte das Unternehmen der APA am Dienstag in einem Schreiben mit.

Vertreter von Mercedes-Benz Österreich und Teissl hatten sich in der Vorwoche und auch am Montag getroffen, um in der strittigen Causa eventuell einen Kompromiss zu finden. Die Verhandlungen platzen allerdings. "Unser Vorschlag zu einem geordneten Verkauf unseres Unternehmens wurde strikt abgelehnt", erklärte Helmut Teissl. Er habe angeboten, bis zum 31. Dezember 2015 in Abstimmung mit Mercedes-Benz einen Käufer für das Autohaus mit 160 Mitarbeitern in Kärnten und Osttirol und rund 17.000 Kunden zu suchen. Mercedes-Benz hätte in dieser Zeit "vollen Einblick in die Bücher" erhalten, eine geordnete Übergabe wäre ohne Nachteil für die Kunden erfolgt", so Teissl.

Seitens Mercedes-Benz Österreich wurde dieses Abgebot allerdings abgelehnt. "Für uns ist es so, dass die Kündigung rechtmäßig ist. Wir bleiben bei unserer Entscheidung. Das betrifft alle Verträge, die wir gekündigt haben, also Serviceverträge, Garantieverträge und es betrifft alle Sparten", erklärte Mercedes-Sprecher Bernhard Bauer gegenüber dem ORF-Kärnten.

Juristisch könnte die Causa neben der Einstweiligen Verfügung auch noch weiter eskalieren. Teissl beauftrage seinen Anwalt auch, eine Schadenersatzklage gegen Mercedes-Benz Österreich vorzubereiten.

Der Kärntner Familienbetrieb verkaufte seit 1928 die Autos mit dem Stern. Teissl, der den Betrieb in dritter Generation leitet, räumte ein, dass es im Vorfeld der einseitigen und überraschenden Kündigung Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung mit Mercedes-Benz gegeben habe. "Ich habe Anfang September davon erfahren, dass unser Autohaus unrichtige Abrechnungen an Mercedes-Benz Österreich übermittelt hat. Noch am gleichen Tag habe ich Mercedes-Benz darüber informiert und eine umfassende interne Revision eingeleitet", erklärte Teissl.

Bei der Überprüfung der Gebarung der vergangenen Jahre - auch externe Prüfer erhielten Einschau in die Bücher - sei herausgekommen, dass ein Schaden von rund 1,4 Mio. Euro entstanden sei. Diese wurde umgehend an Mercedes-Benz zurückerstattet.

(Schluss) feh/phs

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