Nach schwächerem Quartal |
03.11.2017 13:40:00
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GEA-Aktie dennoch fest: GEA meldet erneut Gewinnwarnung
GEA hatte bereits im Sommer mit einer Gewinnwarnung enttäuscht und die Prognose für den operativen Gewinn auf 600 bis 640 Millionen Euro gesenkt. Am Freitag goss Firmenchef Jürg Oleas weiteres Wasser in den Wein: "Hinsichtlich des operativen Jahresergebnisses erwarten wir, eher am unteren Rand unseres Prognosekorridors abzuschließen", sagte er. Der Umsatz soll 2017 weiterhin moderat wachsen.
Grund für die nun pessimistischere Einschätzung bei der Prognose sei ein maues Servicegeschäft, glaubt Analyst Sebastian Growe. Dies werde sich auch im vierten Quartal fortsetzen. Verkraften musste GEA im dritten Quartal Zusatzkosten für Abfüllanlagen in Höhe von etwa 14,5 Millionen Euro. Dadurch stieg das um Sonderkosten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lediglich um 7 Prozent auf 120,5 Millionen Euro, was deutlich weniger war als Analysten erwartet hatten. Unter dem Strich stieg der Konzerngewinn um 9,5 Prozent auf 43,4 Millionen Euro, was ebenfalls weniger war als erhofft.
Der Umsatz legte um 2,7 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro zu. Impulse kamen dabei vor allem aus der Milchindustrie. Der Auftragseingang sank belastet von Wechselkurseffekten um 2,5 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro. Während auch hier die Nachfrage bei Kunden aus der Milchproduktion oder der Lebensmittelindustrie hoch war, gingen die Aufträge aus der Chemie- und Pharmabranche zurück.
Analysten bezeichneten die Ergebnisse durchweg als schwach. So schrieb Hans-Joachim Heimbürger vom Analysehaus Kepler Cheuvreux in einer Studie von einem weiteren verlorenen Quartal. Noch gebe es keine größere Erholung, fand auch Peter Rothenaicher von der Baader Bank. JPMorgan-Analyst Glen Liddy geht nun davon aus, dass der Konzern bei seinem nächsten Kapitalmarkttag die langfristige Umsatzprognose deutlich senken wird. Dass die Aktie von GEA dennoch mit Kursgewinnen auf die vorgelegten Resultate regierte, führte Sven Weier von der Schweizer Großbank UBS auf die zwei neuen Großaktionäre zurück.
Im August war bekannt geworden, dass der einflussreiche belgische Investor und Unternehmer Albert Frère und die Familie Desmarais ein größeres Aktienpaket halten. Seit Anfang Oktober hatte dann Investor Paul Singer seinen Anteil auf mehr als drei Prozent ausgebaut. Seit den Mitteilungen haben die Aktien bereits um mehr als 23 Prozent zugelegt. In der Regel versuchen als aktivistisch bekannte Investoren nach einem Einstieg, Einfluss auf die Unternehmensstrategie zu nehmen, Unternehmensverkäufe anzuregen und insgesamt den Geldregen für die Aktionäre zu steigern.
Singer hatte in der jüngsten Vergangenheit mit seinem Hedgefonds Elliott vermehrt Anteile an europäischen Unternehmen erworben, wie etwa an STADA und der niederländischen Akzo Nobel. Beide Unternehmen standen damals vor einer Übernahme. Stada wurde von den beiden Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven erst jüngst übernommen. Akzo Nobel hingegen konnte sich gegen eine Übernahme durch den US-Konkurrenten PPG Industries erfolgreich wehren, obwohl Singer auf diese gedrängt hatte.
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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